Am 29. Mai 2017 lassen wir nun sukzessive Apataki, nach unserer Abfahrt vor der Carenage um 12:00 Mittags und der Südpass-Passage um 14:15, definitiv hinter uns
segeln mit der KYORY auf 265° bei soweit guten Segelbedingungen mit gegen 15Kn Wind auf die N-Seite de Kaukura Atolls zu. Gegen 18:00 können wir nach der Querung von Kaukura unseren Kurs
noch ein wenig SW auf uns genehmere 250° anpassen, was uns eine Geschwindigkeitserhöhung von öfters über 6Kn bringt. So segeln wir weiterhin unter erfreulichen Bedingungen, den Wind von NE und
die Wellen aus SE, durch die Nacht. In diesem Reisebericht verzichte ich mal auf die Erwähnung unserer jeweiligen Verpflegung und Wachwechsel. Frühmorgens vom 30. Mai passieren wir um 06:00 die
kleine Insel Makatea auf deren S-Seite und um 12:00 weisen wir ein erstes super erfreuliches Etmal von 145sm aus. Andreas wählte in der vergangen Nacht eine nördlichere Route, die ihn Makatea auf
der N-Seite passieren liess. Zu diesem Zeitpunkt lag er etwa zwei Stunden vor uns und konnte nun mit seiner leichten KAMA, unter 240° sowie zunehmendem Wind auf gegen 20Kn, noch
näher am Halbwind segeln. Übrigens sind wir beide auch auf dieser Überfahrt wieder alle vier Stunden über SSB-Funk in Kontakt miteinander. Dies bringt natürlich auch Abwechslung für den gerade
wacheschiebenden Segler, wobei dies auf der KAMA ja immer nur Andreas ist, der sich aber auch so seine Schlafpausen einteilt. Im Vergleich zur KAMA segelten wir diesen
Nachmittag mit der KYORY auf einem weiterhin fast fadengradem Heading von 255° und entscheiden uns, aufgrund des stetigen etwas über 10Kn flauen Windes und nahen Squalls, den Genuabaum
abzubauen und die Genua zum Gross auf 130% auszurollen. So geht es weiterhin forsch in die zweite Nacht hinein. Um 20:00 lag Andreas zwischenzeitlich fast drei Stunden vor der KYORY und
wir zogen immerhin mit um die 6Kn auf das noch etwa 90sm entfernte Huahine zu. Punkt Mitternacht haben wir seit 12:00 Mittags weitere 72sm abgesegelt, was eine stetige
Durchschnittsgeschwindigkeit von 6Kn ausweist. Und auf einmal pfeifen uns Böen von über 30Kn um die Ohren, die uns katapultartig nach vorne blasen! Und wow, diese Winde brachten uns
Rekord-Geschwindigkeiten von bis zu 11.5Kn, die ich so bis anhin mit der KYORY noch nie erreicht hatte! Dies aber leider begleitend mit den unbeliebten und schräg auf die BB-Seite heran
rauschenden Wellen von ca. 1.5m Höhe. Weiter ging es auf diesem Ritt durch die Wellen noch einige Stunden weiter durch die Nacht des 31. Mai, wenn auch der Speed auf immer noch sehr erfreuliche
7-8Kn zurückging. Und mit der Morgendämmerung um 06:00 ging der Wind wieder auf 15Kn zurück und gegen 09:00 kam Land in Sicht. Huahine wir kommen! Kurz nach 11:00 rollten wir die Genua ein und
liessen auch das Gross in den Lazyjack fallen. Und um 12:00 passieren wir unter guten Bedingungen den E-Pass Farerea von Huahine und die aufgestellte Sandra steuert die KYORY dann noch
weiter in die tiefe Bay von Maroe hinein. Nach einem Foto shooting beim hier ganz sw in der Bay vor Anker liegenden stolzen 4Master-Cruiser/Segelschiff Wind of Spirit, peilt Sandra den
etwas nördlicher gelegen kleinen Ankerplatz an, wo die KAMA seit bereits zwei Stunden vor Anker liegt. Und schon werfen auch wir mit etwas Abstand vor einem Riff den Anker um 12:50 mit
50m Kette in die hier 8m tiefe Bucht! Neben unseren beiden Booten liegt hier einzig noch ein drittes Segelboot an einer Mooring Boje. Dieses letzte Etmal weist verständlicherweise nochmals
ausgezeichnete 143sm aus. Somit benötigten wir für diese Passage nicht die eingeplanten knapp drei Tage, sondern nur deren zwei, wobei wir ziemlich genau 288sm absegelten. Darum ist meine
Anmerkung sicher nachvollziehbar, dass es für uns, zusammen mit der KYORY, ein einfach wirklich unvergessliches Segelerlebnis war, bei einem Durchschnitts-speed von 6Kn diese Passage
bewältigt zu haben.
Umgehend lassen wir unser Dingi ins Wasser und holen Andreas gegen 14:00 bei der KAMA ab. Zusammen wollen wir die nahe Küste erkunden und vielleicht in
einem kleinen Magasin das einte oder andere einkaufen. Auf der Überfahrt lädt uns Andreas auf heute Abend noch zu einem Überraschungs-z’Nacht ein. Dabei möchte er uns mal wieder auf der
KYORY bekochen! Natürlich freuen wir uns darauf und lassen uns gerne überraschen! - Wobei aber Sandra mit einem begleitenden Schmunzeln erwähnt, dass ihr während unserer vergangenen
Überfahrt schon aufgefallen sei, dass die KAMA mal für einige Minuten abgestoppt habe!? Somit deutet es nach ihrer Meinung auf einen Fisch-Schmaus hin! Okay, schau me mol! Und schon
legen wir bei einer gepflegten Steganlage an, die zu einer Pension hinführt. Dabei kommt uns auf halbem Weg ein älterer Mann entgegen und wie es sich gleich herausstellt handelt es sich um
Michel, den Inhaber dieser Pension. Michel ist ein gebürtiger Franzose und lebt schon seit gegen 30 Jahren glücklich auf Huahine mit einer angeheirateten Tahitianerin zusammen. Er erzählt uns
einiges aus seinem Leben, wobei er übrigens mit einer Deutschschweizerin aus Winterthur verheiratet war. Leider musste er uns noch informieren, dass man hier in der Bucht nirgendwo was einkaufen
könne. Aber einmal mehr treffen wir auf einen gastfreundlichen Südsee-Bewohner und er offeriert uns ins in seinem Auto ins nur 15 Fahrminuten von hier auf der W-Seite gelegenen Fare und auch
wieder zurück zu fahren. Dort hätten wir dann in einem grossen Ü-Magasin vermutlich die Chance, all unsere Einkaufswünsche zu erfüllen. Michel schaut nochmals kurz in sein Office und gegen 15:00
nehmen wir in seinem kleinen Peugeot Platz und fahren den abwechslungsreichen Weg in Richtung Insel-Hauptort Fare. Dabei entpuppt er sich noch als ausgezeichneter Touristenführer und kann uns, zu
allen von uns passierten speziellen Gebäuden oder Örtlichkeiten, entsprechende Hintergrundinfos weitergeben und alte spannende Geschichten erzählen. Dabei fährt er für uns noch einige Umwege und
führt uns so zu einem kleinen Fluss in dem sich viele Aale tummeln. Beim kurzen schlendern zu diesem Fluss erzählt er uns die folgende aus alten Zeiten überlieferte Geschichte, nachfolgend die
Kurzfassung:
„Vor langer Zeit suchte eine der ersten Bewohnerinnen dieser Insel einen Mann und wurde leider nicht fündig. Ohne Sucherfolg gingen die Jahre vorüber und irgendwann
kam sie dann zu diesem von vielen Aalen bewohnten Fluss. Ohne lange zu überlegen entschied sie sich mit dem von ihr aus schönsten Aal zu vereinen - und so kam sie doch noch zu Kindern und Huahine
erblühte zu einer kinderreichen Insel!“
Michel meint dazu, auch wenn diese Geschichte weit hergeholt ist, eine schöne Geschichte sei es doch allemal! So kommen wir dann doch noch gegen 16:00 vor dem
Ü-Magasin des lebendigen kleinen Städtchens von Fare an. Wow, einen solch grossen Grossisten-Einkaufsladen mit einem wirklich unendlich breitgefächerten Angebot habe ich seit zwei Jahren (!), das
war noch in Panama, nicht mehr gesehen. Die von Sandra und Andreas auf der Hinfahrt eingeplanten 10 Einkaufs-Minuten, wurden dann auf gegen eine Stunde ausgeweitet! Dabei begleitet uns auf den
Runden durch dieses riesige Magasin stets Michel und half uns beim Suchen der einten oder anderen von uns gewünschten Einkäufen. Und bevor wir uns um doch schon bald 17:00 auf die Fahrt zurück in
unsere Bay machten, unternahm Michel mit uns noch einen Stopp beim gegenüberliegenden Pier. Denn nun sollten wir mit eigenen Augen sehen, warum Huahine ins Deutsche übersetzt „Die schwangere
Frau!“ heisst. Er wies uns an, den entfernten Bergrücken von rechts nach links anzuschauen. Und wirklich, mit ein bisschen Fantasy erblickt man das Gesicht, die Brüste, den etwa im achten Monat
befindlichen Bauch sowie den Südsee-Hintern und die Beine einer Frau - natürlich der Frau, aus der vorher von Michel erzählten Aal-Geschichte! Anschliessend macht er noch einen kleinen Umweg, um
uns den kleinen Huahine-Airport zu zeigen wobei er mit Stolz festhält, dass hier manchmal ein riesen Betrieb herrsche, da in Spitzenzeiten bis zu vier Flugis pro Tag landen und starten würden! -
Schmunzel, schmunzel! So, nun fährt uns aber Michel doch langsam zurück in unsere Bucht, dies aber nicht auf der Hauptstrasse sondern über einen Nebenweg - natürlich ist dies für uns längst keine
Überraschung mehr -, der weiter oben am Gebirgshang in Richtung seiner Pension zurück führt. Nun, auch dieser Umweg hat sich gelohnt und wir fühlen uns dabei wie auf einer Fahrt durchs Gebirge
von Nuku Hiva, wie wenn wir in die Schweizer Voralpen zurück gebeamt wurden! Bei einbrechender Dämmerung kommen wir dann doch wieder an unserem Ausgangspunkt an. Leider hatte ich übrigens bei
diesem so nicht vorgesehenen Ausflug meine Kamera nicht dabei und kann somit keine Fotos vorzeigen. Nun, ich glaube, dass dies nicht unser erster und letzter Aufenthalt in der E-Bay von Huahine
gewesen ist und wir sicher heute verpasstes dann auch noch in ein paar Monaten werden nachholen können. Denn ich habe mich scho es betzeli verliebt i di'e Insle! Mit Mühe kann ich dann Michel
noch überzeugen, neben unserem grossen Dankeschön für seine einfach unvergleichliche Gastfreundschaft mit diesem 3stündigen Ausflug, wenigstens 20USD anzunehmen. Abschliessend zeigt er uns noch
kurz eines seiner Ferienhäuschen, die man für ein paar Tage oder länger, ideal auch für mehrere Personen, mieten kann. So kostet zB eine Nacht bei einer 4- oder 5er Belegung nur 40 Euro pro
Person. Im Preis inbegriffen stehen zur unentgeltlichen Benützung gar noch ein Alu-Motorboot für nahe anzusteuernde Schnorchel-Abenteuer sowie auch ein kleines Auto zur Verfügung! Hier für unsere
Seglerkollegen, die gerne wieder einmal in einem nicht schaukelnden Bett schlafen möchten und weitere Huahine-Interessierte noch Michels Blog-Aufruf:
www.huahinevacance.pf
Gleich tuckere ich nun als erstes mit Andreas und seinen Einkäufen auf die KAMA hinüber um dann anschliessend noch Sandra mit unseren Sachen abzuholen. Mit
Andreas habe ich vereinbart, dass ich ihn gegen 19:00 bei der KAMA aufpicke um uns heute Abend von ihm mit einem Festschmaus verwöhnen zu lassen. Und ja, Sandra hatte richtig geraten,
denn kurz nach seiner Ankunft packte Andreas in unserer Pantry einen ca. 7kg schweren vor Stunden noch draussen auf See von ihm gefangenen Tuna aus. Mit berechtigtem Stolz präsentiert er uns
seinen Fang und macht sich gleich ans „sezieren“, wobei Sandra und ich gebannt und interessiert zuschauen. Denn Andreas ist ein erfahrener Fischer und wir haben in der Fisch-Sache immer noch
einiges an Nachholbedarf! Natürlich zog sich dieser Abend, begleitend mit Andreas genialen Tuna-Filets und dem Mixtsalad, ein bisschen länger dahin, denn es war ein Fest für unsere Gaumen und zu
trinken hatten wir eh immer was! - Danke Andreas für dein Tuna-Geschenk und deine Kochkünste!
Den Folgetag verbrachten wir bei stetiger Bewölkung, mit begleitend leichtem Nieselregen, auf unseren Booten und erledigten das einte oder andere offene Problemchen.
Ich unternahm einen weiteren Ausflug in den Masttop, wobei sich alles zum meiner Zufriedenheit präsentierte. Und Sandra kommunizierte noch über SMS mit der auf der W-Seite der Insel gelegenen
Jacaranda-Crew, dass wir morgen Nachmittag Fare ansteuern werden. Womit dann endlich unserem Wiedersehen nach sage und schreibe von über zwei Jahren nichts mehr im Wege stehen sollte! Beim Apéro
gegen 17:00 auf der KAMA vereinbarten wir, Morgen so um 10:00 Anker auf zu gehen um dann nach einer Fahrtzeit von etwa drei Stunden Fare anzusteuern.
So kam es dann auch und wir gingen hier am 2.Mai 2017 um 10:30 Anker auf und steuerten gemächlich durch die Bay von Maroe auf den E-Pass zu. Gegen 12:00 passierte
Andreas und hinter ihm gleich wir den soweit doch friedlichen Pass. Mit Sandra am Steuerstand und weiterhin unter Motor und Knurri umfahren wir die Insel im Norden. Mit gegen 5Kn geht es vorerst
der Küste entlang und am kleinen Flughafen vorbei, um dann nach der Umfahrung der NW-Huck noch den kurzen Weg nach Fare unter den Kiel zu nehmen. Und schon erblickten wir um die Mittagszeit die
Bucht von Fare und steuerten, nach der kleinen Durchfahrt durch den Pass Avamoa, gleich BB hinter der letzten Pass-Boje, einen uns genehmen Ankerplatz an. Dies vor der eben auch gerade den Anker
geworfenen Cinnabar von Tom&Sylvia, zwei Bekannten von Chuck&Linda. Dabei hatte Sandra bereits die nahe am Strand vor Anker liegende Jacaranda von Chuck&Linda
augemacht. Wir liessen dann um 13:40 den Anker auf 8m mit 45m Kette in die Tiefe sausen, wogegen Andreas seine KAMA etwas weiter innerhalb der Bucht vor Anker legte. Und bei uns war dann
das Dingi so schnell wie schon lange nicht mehr im Wasser und bereits um 14:15 befestigte der uns auf Deck erwartende Chuck die Dingileine an der Jacaranda. Ja, dann folgte das grosse
Wiedersehen mit Linda&Jack! Ui, bei einem solchen Wiedersehen nach zwei endlos langen Jahren gibt es natürlich von beiden Seiten einiges zu erzählen! In der einten Ecke des Cockpits
quatschten dann Linda und Sandra und Chuck und ich in der anderen Ecke. Nach diesem Begrüssungs/Chit chat-Apéro vereinbarten wir, uns heute Abend zusammen mit Andreas, um 18:30 bei den Roulotts
zu einer Pizza zu treffen. Auf morgen Abend dann luden wir Chuck&Linda sowie Andreas noch zu einem Raclette auf die KYORY ein! Und damit die Frauen in der Runde genügend Zeit finden
um einander all die neuen und sicher auch alten Geschichten zu erzählen, vereinbarten die beiden sich mit der Sylvia von der Cinnabar am morgigen Nachmittag im nahen Strandhotel Maitai
Lapita Village zu einem dann doch etwas längeren „Gedankenaustausch“ zu treffen! - Schmunzel, schmunzel! So kehrten Sandra und ich nach diesem Jacaranda-Treffen gegen 16:00 auf die
KYORY zurück. Nach einer erfrischenden Dusche holten wir, wie vorher schon vereinbart, Andreas auf seinem „zu Hause“ ab und tuckerten um 17:00 miteinander zur Dingi-Anlegestelle. Wir
durchstreiften vorerst ein bisschen das kleine Städtchen und konnten vom Pier aus einen weiteren kitschigen Südsee-Sonnenuntergang bestaunen. Anschliessend trafen wir bei den Roulotts wie
abgemacht auf Chuck&Linda, die ich erstmal noch mit Andreas bekannt machte. Die von uns dann georderten Pizzas waren wirklich ausgezeichnet, nur war es schade, dass hier die meisten Roulotts
keine Sitzgelegenheiten zur Verfügung stellen und wir uns somit mit zwei Park-Sitzbänken zufrieden geben mussten. Aber auch so hatten wir unseren Plausch und sassen später noch eine Weile im
Strand-Restaurant zusammen und löschten unseren Durst mit Wasser und anderen „flüssigen“ Getränken! Wir bestätigten dann Chuck&Linda gegenüber nochmals unsere Abfahrt von übermorgen Abend 4.
Mai/18:00 zu unserem „Schweizer-Treffen mit Markus&Esther" auf Bora Bora. Gegen 21:00 zogen wir uns auf die Boote zurück, wobei Chuck mir noch offerierte, morgen Vormittag doch mit ihm einige
Litter Zoll-Begünstigten Diesel einzukaufen, was ich natürlich gerne annahm! Dieser Rabatt von etwa 40% erhalten wir mit unseren „Yachten auf Transit“ bei den meisten Tankstellen, beim Vorzeigen
eines entsprechenden Papiers. Leider habe ich noch keine solche für uns Bootseigner kostenlose Bescheinigung mit einer Dauer von sechs Monaten. Diese werde ich mir aber dann in Papeete bei der
Zollbehörde, wenn Andreas seine alte Bescheinigung erneuert, auch besorgen. Am Folgetag traf ich mich mit Chuck um 09:00 an der Pier um neben seinem 20Ltr.-Kanister, auch meine 5 mitgebrachten
20Ltr.-Kanister Zoll-Begünstigt mit Diesel sowie einen 20Ltr.-Kanister mit Benzin zu befüllen. Dies klappte dann auch bestens und anschliessend füllte ich mit den 5 Diesel-Kanistern, über mein
spezielles Filter-Einfüllsystem, gleich mal unsere beiden Bootstanks wieder auf. Am Nachmittag wurde kurz vor 15:00 Sandra von Linda abgeholt, die sich dann zu ihrem Frauen-Treffen mit Sylvia im
Strandhotel trafen. Dabei besichtigten sie vorerst zusammen die wirkliche schön konzipierte Village-Anlage und konnten dabei auch noch eines der luxuriösen Gäste-Häuschen mit einladender Veranda
anschauen. Anschliessend trafen sie sich zum Chit chat im Village-Restaurant, wo ihnen die Zeit nur so wie Sand durch die Finger rieselte. Aber auch Andreas und ich durchstreiften am Nachmittag
ein weiteres Mal das Städtchen und auch wir suchten später noch zu einem Rundgang und Drink das Strandhotel auf. Am Abend trafen wir uns dann um 17:30 im KYORY-Cockpit zu einem von
Sandra wieder bestens vorbereiteten Raclette-Plausch mit Kartoffeln und einem Mixt-salad. Da in dieser „Gutnachbarlich freundschaftlichen US/Deutsch/Schweizer-Runde“ nur Demokraten zusammen
sassen - also sich darunter keine Trump-Anhänger befanden - konnten auch weltpolitische Themen offen angesprochen und diskutiert werden! Aber natürlich wurde auch gefachsimpelt und das für und
wider vergangener wie auch noch geplanter Segler-Abenteuer angesprochen. Und wie immer, wurde in einer solchen Runde viel gelacht, bis um 21:00 Chuck&Linda auf die Jacaranda zurück
kehrten und ich, nach einem gemeinsamen Absacker, Andreas mit dem Dingi noch auf die KAMA hinüber begleitete. Chuck&Linda werden morgen Nachmittag nochmal bei uns vorbeischauen um
sich, bis zum neuerlichen Wiedersehen mit mir im Juli in Papeete, zu verabschieden. Übrigens erhielten wir in diesen Tagen von der Maluhia eine Mail, dass dann im September mit ihr auch
die uns nahe stehenden US-Freunde David&Kim wieder Papeete anlaufen werden. Und somit können wir dann auch mit diesen beiden - nach 2 1/2 Jahren - auf Tahiti ein grosses Wiedersehen
feiern!
Am 4.6.2017 reinigten wir nach unserem z’Morge bis in den Nachmittag hinein wieder mal so richtig die Innenräume der KYORY! Mit ein Grund ist natürlich
unser morgiges Treffen mit unseren Schweizer Freunden Markus&Esther in Bora Bora. Denn wenn die beiden, vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben, ein Segelboot von innen und aussen bestaunen,
darf die KYORY schon es betzeli glänze! Anschliessend latschten wir wieder das Dingi und den Outboarder an ihren gewohnten Orten fest. Und so gegen15:00 hatten wir die meisten von uns
vorgenommenen Arbeiten erledigt und genehmigten uns eine wohl verdiente Dusche. Um 16.30 kamen nochmals Chuck&Linda für einen letzten Knuddel bei uns vorbei um sich von uns zu
verabschieden!
Es folgte ein letzter blutroter Sonnenuntergang hier vor Fare auf Huahine und am 4.6.2017 gingen wir um 18:00, gleichzeitig auch die KAMA, Anker auf und
drehten bei nicht mal 10Kn Wind, mit gesetztem Gross im 1. Reff, in die Pass-Ausfahrt ein. Gemäss den nicht gerade viel Wind versprechenden Wetterdaten wollen wir die gemäss unserem gestern
geplotteten Kurs über total 65sm das Tahaa Atoll östlich umfahren, dann morgen Früh Bora Bora südlich passieren um abschliessend in den W-Pass von Teavanui einzufahren. Also setzten wir noch
unter Motor fahrend für den Knurri gleich nach der Pass-Ausfahrt von Avamoa unseren Kurs von 303°. Nachdem verlassen der Lee-Seite von Huahine kamen um die 12Kn Wind auf und zusätzlich zum Gross
rollten wir nun noch die Genua auf 130% aus. Wir stoppten unsere Maschine und Raumschots kamen wir immerhin zum Segeln, wobei wir aber nur mit etwa 4Kn vorankamen. Auch für den Bäru ist dies, mit
den blöden auf BB einschlagenden 1m-Wellen, halt schon ein unbeliebter Kurs und wir mussten des Öfteren die Ruderstellung von Hand nachjustieren. Dann kam bei mir gegen 23:00 noch ein bisschen
Abwechslung ins Wache schieben, da sich sw von Raiatea herkommend, der in den Societys rum cruisende 4Master Wind of Spirit, gemäss AIS genau auf unsere BB-Seite zu hielt. Okay, wir sind
unter Segel und die fahren wieder einmal mehr unter Maschine, also habe ich mit der KYORY Vortritt! Auch wenn nun der Steuermann der Wind of Spirit weiterhin auf mich zuhält,
wäre ich natürlich jederzeit bereit nach STB auszuweichen. Ich stelle ihn mir am Steuer vor, wie auch er mit einem Schmunzeln taktiert, ob nun der kleine Scheisser da vorn mit seiner
KYORY weiter geradeaus gegen W fährt, oder vielleicht doch noch nach STB wegdreht. Aber da auch ich mir mit einem Schmunzeln gut vorstellen kann, was er sich da überlegt halte ich an
meinem vortrittsberechtigten Kurs fest. Und damit er auch wirklich sieht, dass ich unter Vollbesegelung unterwegs bin knipse ich ihm noch unsere starken Deckstrahler an. Und siehe da, einige
Minuten später geziemt er sich doch, mittels einer kleinen Kurs-Korrektur nach BB und etwas Speed-Reduktion, mir den Vortritt zu lassen. Also geht doch, denn bald kreuzt er mich, aber mit
wirklich nicht mehr als 100 Meter, vor meinem Bug! Und gleich nimmt die Wind of Spirit wieder zusätzliche Fahrt in Richtung N auf und nach einer halben Stunde steuert auch sie gegen W
auf Bora Bora zu. Um Mitternacht erreichten wir die NE-Ecke von Tahaa und wollten die nächsten 10sm mit genügend Abstand dem E-Riff entlang segeln. Da wir dabei aber auf einem angepassten Kurs
von 278° fast genau gegen Westen segelten, musste ich infolge nachlassendem Wind den Motor mitlaufen lassen und so rollte ich halt die Genua fürs erste wieder ein. So motorten wir die kommenden
zwei Stunden durch die weitere Nacht des neuen Tages vom 5. Juni 2017. Aber auch Andreas ging es nicht viel besser, wie wir jeweils unserer alle vier Stunden abgehaltenen kurzen SSB-Runde
entnehmen konnten. Aber kurz nach 02:00 hatte der Wind wieder Erbarmen mit uns, denn als wir auf dem neuen Kurs von 255° die S-Seite von Bora Bora ansteuern konnten, blies er wieder mit etwas
über 10Kn. Also rollte ich schnell wieder die Genua auf 130% aus und stellte den Motor ab. Aber es sollte nicht sein und die Freude übers Segeln hielt keine zwei Stunden an. Gegen 04:30 musste
ich infolge fehlendem Wind, dafür aber weiterhin starken 1m-Wellen, definitiv kapitulieren. Die heutigen Segelversuche werden abgeschlossen: Motor an, Genua einrollen und Gross runter! Schon
einige Zeit vor dem Sonnenaufgang um 06:35 begleitet uns mit der ersten Helligkeit des Tages der unverkennbare Vulkankegel des Bora Bora Atolls. Somit erreichten wir mit Bora Bora, das für uns
auf dieser Langfahrt vorerst am westlichsten gelegene Atoll! Nun fuhren wir unter Maschine der S-Seite von Bora Bora entlang bis hinauf zur Pass-Einfahrt von Teavanui. Diese Pass-Einfahrt
erreichten wir kurz vor 08:40 und um 08:55 drehten wir bereits um die hier schon vor Anker liegende KAMA ein. Wie mit Andreas vereinbart fuhren wir noch bis zur Südspitze des grossen
Riffs von Teveiroa, wo wir am 5. Juni 2017 um 09:10 knapp vor dem sich darauf befindlichen Pearl Beach Resort&Spa auf 16m Tiefe vor Anker gingen. Übrigens ist natürlich auch Andreas
bestens informiert, was wir heute noch so alles mit unseren Schweizer Freunden in etwa geplant haben. - Wow, wir haben es geschafft und Sandra und ich klatschen ab, denn heute Nachmittag treffen
wir in diesem gleich uns gegenüber wirklich traumhaften gelegenen Pearl Beach Resort auf Markus&Esther!
So, nun rekapitulieren Sandra und ich an diesem 5. Juni 2017 kurz vor 10:00 nochmals die Fakten, dieses heutigen von uns schon seit längerem geplanten
Überraschungsbesuches, oder auch Überfalls auf Markus&Esther in ihrem Resort-Pfahlbauerhüsli auf Bora Bora. Eigentlich haben wir schon vor Monaten mit den beiden abgesprochen, dass wir sie
während ihrem Bora Bora-Aufenthalt vom 5. - 8.Juni mal für ein Wiedersehen kontaktieren würden. Wir hatten dabei so den 6. Juni erwähnt und wir nehmen jetzt an, dass die beiden davon ausgehen,
dass wir sie also morgen mal über die Resort-Récéption kontaktieren würden. - Ha, ha, ihr beide werdet heute noch staunen! Denn aufgrund ihres uns vor Monaten übermittelten Flugplanes, um
eventuell zusätzlich Ausweichorte für ein Südsee-Wiedersehen zu haben, wussten wir, dass sie heute um 13:50 auf dem nahen Airport von Bora Bora zur Landung ansetzen würden. Also werden sie
vermutlich nach dem Boots-Transfer ins Resort und den nachfolgenden Anmeldeformalitäten an der Récéption nicht vor 14:30 in ihrem Häuschen auftauchen. Und da wir erst 10:00 haben, bleibt uns
genügend Zeit hier noch unsere Pläne, mit wohlwollender Unterstützung der Récéption, zu „organisieren“.
Also tuckern wir gleich anschliessend gemütlich mit dem Dingi den kurzen Weg hinüber zum Anlegesteg des Resorts. Dort treffen wir gleich auf zwei freundliche
Resort-Mitarbeiter, denen wir kurz erklären müssen, was uns an diesen Steg führt. Also erzählten wir einem der beiden kurz unsere Idee, über den von uns geplanten Überraschungsbesuch bei zwei
heute Nachmittag in diesem Resort eintreffenden Gästen auf. Er frägt uns dann nach den Namen dieser Gäste, die er dann auch gleich auf einer aus seiner Hosentasche gezogenen Liste findet. Somit
haben wir die erste Hürde problemlos übersprungen und mit einem Lächeln weist er uns den Weg zur Récéption. Dort angekommen klären wir auch die Empfangsdame über unser Vorhaben auf - und jawohl,
auch sie findet unsere Idee eine super Überraschung! Auf ihre Nachfrage was wir den so eingeplant hätten, geben wir ihr unsere folgende Idee weiter: 1. Bevor Markus&Esther hier ankommen
würden wir sie bitten, dass doch über den Zimmerservice eine noch von uns auszuwählende Flasche guten Weissen mit vier Gläsern gut sichtbar im Gästehaus platziert würden. Dies mit einer Karte und
dem Text „Ein herzliches Willkommen auf Bora Bora von Franz&Sandra!“ Und 2. Fragen wir nach, ob es erlaubt wäre, dass wir mit unserem Dingi unter deren Gästehaus fahren dürften um es dort zu
verstecken. Wir würden uns dann bis zu ihrer Ankunft auf dem nicht einsehbaren Badesteg vor dem Häuschen verstecken. Dabei gehen wir davon aus, dass die beiden sicher schnell nach ihrer Ankunft
die Schiebetüren des Wohnbereiches öffnen werden um diese einfach einmalige Aussicht auf den Vulkan und die türkisblaue See auf sich einwirken zu lassen! Ja, und dann wäre der Moment gekommen, wo
Sandra und ich die Köpfe unter schallendem Lachen zur Veranda hinauf strecken würden - in der Hoffnung, dass die beiden nicht gleich einen Herzinfarkt erleiden! - Schmunzel, schmunzel! Nun kommt
auch bei dieser Polynesierin ihre pure Lebensfreude, gepaart mit einem grossen Vertrauensbonus in die zwei vor ihr stehenden Schweizer zum Vorschein! Sie ist nun begeistert von unserer Idee und
macht sogar den Vorschlag, wir sollten doch die beiden direkt im Wohnbereich, natürlich mit ihrer Zutrittsberechtigung für das Häuschen, überraschen! Aber das wollen wir dann Markus&Esther
doch nicht antun und bleiben bei unserer erwähnten Idee! Dann ist alles klar, ein weiterer Mitarbeiter begleitet uns ins Restaurant damit wir noch eine Flasche Wein auswählen können. Vorher
übergibt sie sie uns noch eine Resort-Map mit auf den Weg, damit wir schon mal die Umgebung des den beiden zugeteilten Häuschens rekognoszieren können. Auch die direkte Zufahrt mit dem Dingi über
Wasser zum Häuschen sei ausnahmsweise kein Problem, wir sollen aber dabei einfach nicht zu schnell und nicht zu laut sein. Auch die Empfangsdame geht davon aus, dass die beiden vermutlich nicht
vor 15:00 im Häuschen eintreffen werden. Herzlich bedanken wir uns bei ihr für diese nicht selbstverständliche Unterstützung - wobei wir uns übrigens nicht mal ausweisen mussten. So, nun wählen
wir im Restaurant noch einen Weissen aus und begeben uns natürlich umgehend zu Stoffels „Pfahlbauerhäuschen“! Wir schlendern langsam durch diese einfach atemberaubende Anlage und erreichen
über Verbindungsstege zwischen den Häuschen-Gruppen auch bald das Markus&Esther zugeteilte schnucklige Hüsli No. 48! Und ein erster Blick hinüber zur KYORY lässt uns einfach laut
Lachen, denn der Zufall will es, dass wir mit der KYORY genau gegenüber vor dieser Häuschen-Gruppe vor Anker liegen! Wir knipsen gleich mal erste Fotos und schlendern wieder zu unserem
Dingi zurück, um nun von der Seeseite her das entsprechende Hüsli anzusteuern. Und wie wir dann feststellen können, ist auch das vertäuen des Dingis unter der Haus-Plattform kein Problem. Alles
Paletti und da es erst auf 12:00 zugeht tuckern wir nach dieser „Tatort-Besichtigung“ mit dem Dingi nochmals zurück auf die KYORY.
Sandra meint dann noch, dass sie schon überrascht sei wie einfach und ohne Probleme sowas in einem fremden Land und erst noch in einem Luxus-Resort zu organisieren
sei! Aber eben, ich stelle in solchen Situationen immer wieder das gleiche fest: Mit grosser, ehrlicher Freundlichkeit, Offenheit und Begeisterung kann man mit solchen Ideen viele Türen,
respektive viele Herzen öffnen! - Okay, ich gebe es zu, eine gewisse nicht überbordende mir angeborene Frechheit gehört schon auch dazu!
Gegen 14:00 fahren wir wieder hinüber zum Häuschen No.48 und latschen unser Dingi unter dem Hüsli fest. Da in diesem Moment noch ein Squall mit Regen über uns hinweg
zieht und wir eh einiges zu früh hier sind, machen wir es uns noch in der Sitzecke auf der Veranda gemütlich. Aber bald wird noch der von uns organisierte Weisse im Wohnraum platziert und kurze
Zeit später werden von den Bediensteten auch noch die Reisekoffer von Markus&Esther vorbei gebracht. Alles von uns bestens einsehbar und die Zimmerservice-Dame wie auch der Gepäckträger
schmunzeln zu uns raus, denn auch sie wurden von unserem „Überfall“ entsprechend vorinformiert. Dann steigt unsere Spannung von Minute zu Minute! Endlich werden wir erlöst, denn um 14:50 ist es
soweit und wir hören vor dem Eingang die Stimmen von Markus&Esther! Von ihnen nicht bemerkbar blinzeln wir durch das Veranda-Geländer. Dann öffnet um 14:56 Esther die Schiebetüre auf die
Veranda, denn sie möchte nun draussen als erstes die beeindruckende Aussicht bewundern. - Aber, Sorry liebe Esther, denn nun gleich erlebst du den Schreck des Tages: Langsam strecken wir von
unten unsere Köpfe lachend durch das Veranda-Geländer! Mit offenem Mund und dann einem „Nei, Markus, das glaub ech jo ned!“ weicht sie zurück in den Wohnraum und kommt gleich wieder mit ihrer
Kamera und Markus im Schlepptau auf die Veranda zurück! Und nach den ersten paar geknipsten Bildern brechen die Dämme und unter feuchten Augen fallen wir einander abwechselnd in die Arme! Dann
wird natürlich gleiche die Weinflasche geöffnet um gebührend auf unser geschichtsträchtiges Wiedersehen anzustossen! Anschliessend machte ich noch einige Aufnahmen dieses wirklich luxuriös
eingerichteten Pfahlbauerhüsli, wo es sich wirklich für einige Tage Leben lässt! Nach unserem ersten „ach es gibt doch so viel einander zu erzählen“ informieren uns die beiden, dass heute Abend
um 19:00 im grossen Resort-Restaurant ein Gala-Dinner mit begleitender Tahiti-Folkloreshow stattfinde. Wir sollen sie doch begleiten und Andreas fragen ob er auch Lust dazu hat. Ja gerne, von uns
aus ist da okay, wir werden dann nach unserer Rückkehr auf die KYORY noch Andreas anfunken ob er auch Interesse an diesem Abend hat und sie anschliessend wegen der Reservation
informieren. Morgen um 10:00 würde ich Markus&Esther mit dem Dingi bei ihrem Hüsli abholen um den beiden dann auch unser schwimmendes Hüsli, die KYORY, näher vorzustellen. Dieser
Besichtigung anschliessend sind dann beiden auf der KYORY zu einen Ausflug zur N-Seite von Bora Bora eingeladen um dort ein wenig zu schnorcheln. Und heute Abend könnten wir uns ja noch
absprechen, was wir dann vielleicht noch weiteres in dem kommenden zwei Tage miteinander Unternehmen könnten. So verlassen wir gegen 17:00 das Bora Bora Resort-Hüsli, wo nun Markus&Esther bis
zu ihrem Weiterlug, am Vormittag des 8. Juni nach Rangiroa, fürstlich untergebracht sind. Nach unserer Rückkehr auf die KYORY informieren wir noch gleich wie vereinbart Andreas über den
Verlauf des morgigen Tages und fragen ihn ob er bereits Lust habe heute Abend mit uns an diesem Gala-Dinner im Pearl Lodge teilzunehmen. Also auch Andreas sagt ja dazu und findet einen solchen
Anlass mal als Abwechslung zu unserem normalen Bordleben. Und wie vereinbart informiere ich gleich noch Markus, damit er für uns fünf einen Tisch reservieren kann. Gegen 18:30 legte Andreas
bereits mit seinem Dingi bei uns an und etwas später tuckern wir gemeinsam ins Bora Bora Lodge hinüber, wo ich nun noch Andreas den beiden vorstellen konnte. Das abendliche Gala-Dinner mit
Selbstbedienung an den reichhaltigen und in grosser Auswahl zur Verfügung stehenden Lokalspeisen stellte uns Gäste wie immer beim Auswählen vor die Qual der Wahl! Nun, ich zB entschied mich heute
Abend klar für verschiedene Meeresfrüchte, auch einige exotische waren dabei! Natürlich schmeckten uns auch die von Markus ausgewählten Weiss- und Roteweine vorzüglich dazu. Dabei stossen wir
nochmals auf unsere gelungene Überraschung zu diesem Wiedersehen mit Markus&Esther an! Und als wir uns einiges später mit Desserts eindeckten, wie langweilig wählte ich doch für mich wieder
Eiscreme aus, begann die haitianische Folkloreshow! Für uns Europäer ist es natürlich immer wieder faszinierend einer solch begeisternd vorgetragenen Sing- und Tanz-Show beizuwohnen. Sandra und
ich, als schon ein wenig erfahrene Südsee-Reisende, konnten feststellen, dass wir bei den verschiedenen ähnlichen von uns besuchten Veranstaltungen in Polynesien, doch schon grosse Unterschied in
Art und Stil der Präsentationen ausmachen konnten. So gebärden sich zB die Marqueser mit ihrem lauten Hakka Hakka-Tanz und den Sing-Geschichten viel wilder als die hier in den Societys viel
weicheren, lieblicheren mit mehr Romantik und Erotik vorgetragenen Gesänge und Tänze. Aber auch dieser Augen- und Ohrenschmaus hat mal ein Ende und bevor wir uns von den „Pfahlbauern“ gegen 23:00
verabschieden, vereinbaren wir, nach dem morgigen von uns zusammen mit Markus&Esther auf der KYORY Tag verbrachten Tag, abends zum Dinner an die Küste rüber zu fahren. Dabei würden
wir, wieder begleitet von Andreas, in unseren zwei Dingis das unterhalb von Vaitape gelegenen und weltweit bekannte „Bloody Mary’s“-Restaurant - lassen uns Andreas und Sandra wissen -
aufzusuchen. Gemäss unserer bei der Lodge-Récéption eingeholten Info, sei dort zum Dinner keine Reservation notwendig. Und am 7. Juni würden wir alle noch gemeinsam um den Mittag rum mit den
Dingis das Dorf Vaitape ansteuern und abends zum Essen den schön am Wasser gelegenen Yacht Club aufsuchen. So fahren wir heute Abend mit Andreas bald wieder zur KYORY hinüber, wobei er
gleich in sein Dingi umsteigt um auf die KAMA zurückzukehren.
So tuckere ich am Folgetag, 6. Juni gegen 10:00 mit dem Dingi zum Lodge-Hüsli No. 48 hinüber um Markus&Esther vorerst zur KYORY-Besichtigung abzuholen.
Erwartungsvoll erwarten mich die beiden auf ihrer Veranda, wobei sich Markus entscheidet die kurze Strecke zur KYORY rüber zu schwimmen. Also nimmt Esther Platz im Dingi und gleich
überholen wir Markus auf seinem „Triathlon-Schwimm-Abschnitt“, um nur drei Minuten später die KYORY zu entern. Und kurz darauf kommt auch unser Ausdauer-Sportler Markus dazu um nun
endlich mal - und das in der weit von der Schweiz entfernten Südsee - die für unsere Freunde sagenumworbene KYORY zu entern und näher zu besichtigen.
Wie bei früheren Führungen ist es auch bei diesem Rundgang durch den Mikrokosmos der KYORY, für mich und Sandra wieder faszinierend, die drei immer in etwa
gleich lautenden Bemerkungen zu hören zu bekommen: 1. Sind unsere Besucher jeweils erstaunt, dass bei solch kleinen Ausmassen eines Segelbootes Innen doch ein grosser und heller Salon/Wohnraum,
mit integrierter Küche und Navi-Ecke, vorhanden ist und er sich auch zusammen mit den anderen Innenräumen wohnlich präsentiert. 2. Kommen die Besucher ob der vielen vorhandenen Technik und
Elektronik schon nicht mehr aus dem Staunen heraus. Und 3. zeigen sie sich dann nach Besichtigung der Toilette, die Dusche befindet sich ja draussen auf der Badeplattform, den diversen
vorhandenen Stauräumen sowie vor allem der beiden Schlafkabinen schon überrascht, dass wir angefressenen Segler über Jahre auf einem solchen Boot, alleine oder zu zweit, Leben können! An
dieser Stelle wieder mal zur Erinnerung: Die KYORY ist 12 Meter lang und 4.15 Meter breit, was eine bewohnbare Innenfläche von etwa 20m2 und einer weiteren Fläche von 4m2 im Cockpit
ergibt. Wobei ich noch festhalten kann, dass wir uns tagsüber und auch abends schon mehrheitlich an der frischen Luft im Cockpit, unter einem gut schützenden Sonnen/Regendach, aufhalten. Ein
solches Zigeunerleben ist sicher auch für unsere weiteren Freunde zu Hause in Europa nicht einfach so nachvollziehbar, auch wenn wir doch auf dieser Langfahrt seit Jahren mit stetigen
Tagestemperaturen von um die 30° beschenkt werden, die nachts selten mal unter 22° fallen, und so von der wärmenden Sonne mehr als nur verwöhnt werden!
Gegen 12:00 fahre ich Markus&Esther nochmals zurück zu ihrem Hüsli, wo ich sie dann um 13:00 zu unserem nachmittäglichen Kurz-Törn abholen werde. Zwischenzeitlich machten
Sandra und ich die KYORY reisefertig und da wir diesen Nachmittag leider nur mit wenig Wind rechnen konnten, beliess ich das Gross im Lazyjack und wenn es doch noch auffrischen würde
könnten wir die Genua ausrollen. Nachdem wir uns für diesen Ausflug noch einen Track im Plotter erfasst hatten, holte ich die beiden gegen 13:00 wieder bei ihrem Ressort-Hüsli ab. Und gleich nach
deren Ankunft auf der KYORY startete ich die Maschine und liess unser neues Crew-Mitglied ans Steuer. Markus führte uns gekonnt mit der einten oder anderen kleinen Steuerkorrektur auf
die Nordseite des Atolls und bereits um 13:45 gingen wir nahe bei einem Riff vor Anker. Beide fanden es natürlich faszinierend mal auf einem Segelboot durch die Wellen zu ziehen. Nach der
anschliessenden gemeinsamen Schnorchelrunde fuhr Sandra mit ihnen noch im Dingi über die Riffkante in die Lagune hinein. Um 14:30 fanden wir uns wieder auf der KYORY ein und während ich
mit Markus&Esther den Durst löschte besuchte Sandra noch die im seichten Wasser vor einer weiteren Lodge-Anlage vor Anker liegende Frenchcurve mit Marc&Cheryl auf. Wie Sandra uns
nach ihrer Rückkehr erzählte wird die uns noch aus Atuona-Zeiten bekannte Frenchcurve in etwa zwei Tagen weiter gegen Westen aufbrechen. Gegen 15:15 gingen wir wieder Anker auf und unter
unserem Steuermann Markus motorten wir wieder, leider kam nicht genügend Wind zum Segeln auf, zurück zu unserem Ankerplatz vor dem Bora Bora Pearl Lodge. Kurz nach 17:00 gingen wir dort wieder am
alten Platz vor Anker und bald fuhr ich mit Markus&Esther wieder auf ihr Hüsli zu.
Und wie gestern Abend noch mit Andreas vereinbart traf er gegen 18:00 bei uns ein und gleich fuhren wir mit unseren Dingis zu Stoffels rüber und während Esther
bei mir und Sandra zusteigt geht Markus bei Andreas an Bord. Nun tuckern wir mit unseren beiden Dingis durch die einigermassen ruhige See gegen Süden, um unterhalb von Vaitape das gemäss
Andreas und Sandra sagenumworbene „Bloody Mary’s“ anzusteuern. Aber mit was ich und vermutlich auch Markus&Esther diesen Abend nicht gerechnet haben, ist die dafür notwendige Anfahrt von
einiges über eine Stunde! Denn sollte bei der Rückfahrt ein bisschen mehr Swell im Atoll vorherrschen, dann würden wir in unseren Dingis sicher alle Nass werden! Aber noch sind wir ja nicht auf
der Rückfahrt und ich will es nicht gleich verschreien. Also Augen zu und durch weiter gegen Süden! Nun, ich war dann wirklich froh, als wir um 19:15 beim dortigen Steg anlanden konnten -
aber ich wirkte nicht mehr so begeistert wie noch vor einer Stunde. Aber dann traten wir in diese Gourmet-Oase ein und auch ich war beeindruckt von der wirklich speziellen Einrichtung. Wohl hatte
ich übrigens meine Kamera dabei, ich war aber irgendwie nicht in der Stimmung Bilder zu knipsen. Und meine Stimmung besserte sich auch nicht als man zu allem Ungemach uns fünf auch noch
informierte, dass heute Abend ausnahmsweise mal alle Tische besetzt seien! Okay, dann verziehen wir uns wenigstens in die Bar um das mal runter zu spülen und was kleines zu Essen. Immerhin waren
dann meine bestellten King Prawns wirklich delicious. Um 21:15 hatten wir es aber gesehen und verliessen, nachdem ich noch ein ärmelloses Shirt erstanden hatte, das „Bloody Mary’s“. Mit unseren
Dingis fuhren wir den Weg durch die dunkle See, die sich zu unserem Glück sogar um einiges beruhigt hatte, zurück gegen Norden. Immerhin kam dann noch ein bisschen Spannung auf, als wir beim
Kreuzen des uns zwischenzeitlich bestens bekannten 4Masters Wind of Spirit vor Vaitape feststellten, dass diese gerade vor unserer Nase Anker auf geht. Aber auch diese Geschichte mit
Dingi gegen Cruiser ging auch diesmal gut aus! - Schmunzel, schmunzel! So liessen wir nach gut einer Stunde Andreas mitsamt seinem Dingi bei der KAMA und wir fuhren zu viert weiter ins
noch einiges entfernte Pearl Lodge hinauf. Übrigens leuchtet Sandra nachts bei unseren Dingifahrten immer mit einer Taschenlampe Bug voraus übers Wasser. Und uff, kurz nach 22.30 stoppten wir
beim Badesteg des Lodge-Hüsli No. 48 und Markus&Esther hatten wieder festen Boden unter den Füssen. Dann verabschiedeten wir uns auf morgen Mittag zu unserem nächsten Dingi-Abenteuer!
So traf dann am Folgetag des 7. Juni Andreas um Punkt 12:00, genau wie eine Schweizer Uhr, wieder bei uns auf der KYORY ein und gleich anschliessend holten
wir Markus&Esther an ihrem Bora Bora-Domizil ab. So fuhren wir wieder, wie gestern Abend mit beiden Dingis gegen Süden. Nach einer doch einigermassen ruhigen Fahrt von etwa 40 Minuten
latschen wir gegen 13:00 hinter dem kleinen Ü-Magasin von Vaitape unsere Dingis fest. Auf unserer Shopping-Tour durch das kleine und nicht gerade anmächelige Vaitape machen wir noch einen
Boxenstopp in einem Restaurant um unseren Hunger und Durst zu stillen und kleinere Geschenk-Einkäufe werden im angrenzenden Souvenir-Shop erledigt. Bereits um 14:30 machen wir uns wieder auf den
Weg über die See zurück ins Pearl Lodge, machen dabei bei der KAMA wieder unseren Zwischenhalt und Markus steigt in unser Dingi um, damit sich Andreas die weitere Fahrt zum Pearl Lodge
ersparen kann. Anschliessend tuckerten wir mit Markus&Esther noch zu ihrem Hüsli und loggten uns bei ihnen noch ins WiFi ein. Um etwas nach 16:00 fahren Sandra und ich hinüber zur
KYORY und nach einer Dusche taucht schon bald auch Andreas wieder bei uns auf. Um 17:30 holen wir ein letztes Mal Markus&Esther ab um heute Abend im etwa 20 Minuten entfernten Yacht
Club bei einem gemeinsamen Dinner unseren Abschied von den beiden zu begehen - nein, auch zu feiern!
Ja, es war wörkli eifach Rüüdig verrockt geil, euch beide nach über fünf Jahren hier in der Südsee auf Bora Bora erstmals wieder zu treffen. Wir sahen uns nämlich
das letzte Mal anlässlich des legendären „Stärne Fäschts“ vom 21.4.2012 in Luzern in meiner geliebten Innerschweiz! Es war mein Abschiedsabend von meiner Familie und weiteren Freunden in der
Schweiz, bevor mein Leinen los mit der KYORY in Kilada/Griechenland immer näher rückte!
Auch Markus&Esther sind für Sandra und mich zwei grosse Schweizer Abenteurer, denn die beiden starteten ihr eigenes aktuelles Reise-Abenteuer vor einem Jahr in
Darwin/Australien. Mit einem Camper fuhren sie kreuz und quer durch dieses auch mir bestens bekannte Naturparadies von Down Under. Anschliessend bereisten die beiden in diesem Jahr noch während
vier Monaten durch New Zealand, um dann ab Ende Mai für zwei Wochen einige der schönsten Südsee-Atolle im paradiesischen Französisch Polynesien anzufliegen. Nun findet Ihr unvergessliches
Reise-Abenteuer Mitte Juni mit dem Rückflug über New Zealand in die Schweiz ihr Ende. Interessierte können dieses spannende Reise-Abenteuer auf vier Rädern in deren Blog www.gibriverroad.ch
gerne nachverfolgen!
Es war für Sandra und mich eine grosse Freude und Bereicherung mit euch beiden, Markus&Esther, auf Bora Bora diese drei unvergesslichen Tage vom 5. - 7. Juni
2017 verbringen zu dürfen! Nun, zwischenzeitlich seid ihr ja wieder bestens in der Schweiz angekommen - und wir sind gespannt wohin euch eure nächste Reise führt! Da ja Sandra und ich noch einige
Zeit auf den Oceanen unterwegs sein wollen, meldet euch doch einfach wieder, wenn ihr beide irgendwann über unseren YB-Tracker feststellt, dass in eurer Nähe auch die KYORY zu neuen
Ufern segelt!? - Schmunzel, schmunzel!
Somit sind nun am Morgen des 8. Juni diese unvergesslichen hier auf Bora Bora verbrachten Wiedersehens-Festivitäten bereits wieder Geschichte! Zusammen mit Andreas
von der KAMA hatten wir unser Anker auf-Prozedere zur unserer kommenden Überfahrt nach Papeete/Tahiti auf die Nacht vom 10. auf den 11.6.2017/02:00 festgelegt. Damit würden in jedem Fall
am 12. Juni noch vor der Mittagszeit durch den südlicher gelegenen Pass von Taapuna einfahren können um uns vor der Marina Taina eine Mooring Boje zu ergattern. Somit vergehen noch drei weitere Tage bis wir Bora Bora wieder verlassen werden. Als erstes verlegten wir am 8. Juni gegen Mittag die KYORY in die Nähe der
KAMA, die etwa eine Meile südlicher vor Anker liegt. Und bis zum 10. Juni unternahmen wir unter anderem mit Andreas noch zwei Ausflüge nach Vaitapa und erledigten die einten oder anderen
Arbeiten an Bord.
In diesen Tagen brachte ich zB auch noch unsere Wäsche von zwei Maschinen zum Yacht Club-Restaurant. Der Angestellten den ich die Wäsche übergab meinte, dass mich
das etwa 25USD Kosten würde. Dies ein wirklich sehr fairer Preis für Bora Bora und ich kann die Wäsche bereits am Tag drauf wieder abholen. Ja und tagsdarau sollte ich dann beim Abholen der
Wäsche 60USD bezahlen. Goht‘s no!? Ich verlangte dann den Chef, ein Türke, zu sprechen, der mir die Kosten bestätigte. Leider habe mir sein vor kurzem eingestellter Mitarbeiter ein falschen Preis
gesagt. Aber ich liess nicht locker und war nicht bereit diese 60USD zu bezahlen. Es entwickelte sich einhin und her und am Schluss übergab ich ihm 40USD, die er zähneknirschend
annahm.
Und vom Folgetag muss ich leider eine für die französische Crew der Freevol traurige Geschichte erzählen. Dieses uns aus Atuona-Tagen bestens bekannte
Segler-Ehepaar Bernhard&Regine kamen erst gestern Morgen hier an und legten sich an eine Mooring Boje vor dem Yacht Club-Restaurant. Nach dem Lunch suchten die beiden die Gendarmerie auf, um
nach einem 1monatigen Abstecher nach Cook Islands hier in Polynesien (FP) wieder einzuklarieren. Dies ist für uns Segler hier in FP ein fast normales Prozedere, wenn man die nach drei
Jahren ablaufende Bewilligung sich in FP aufzuhalten, um weitere drei Jahre verlängern möchte. Damit beschenken sich viele von uns Langfahrtenseglern selber, um dann nochmals über weitere drei
Jahre dieses einfachfach traumhafte Französisch Polynesien absegeln zu können. So unternahm auch die Freevol-Crew diese etwa vier Tage dauernde Überfahrt zu den Cooks, kamen dann aber
bei der späteren Rückfahrt nach Bora Bora in wirklich schlechtes Wetter und benötigten für diese Passage ganze neun Tage. Sie hatten dabei tagelang starke Regenfälle und Böen von um die 40Kn
sowie Wellen von gegen 4m abzuwettern. Dabei wurden sie leider einmal von einer grösseren Welle erwischt, wobei dann einiges an Wasser in eine Koje und den Salon überschwappte. Und als sie dann
hier ankamen - und dies natürlich erst noch übermüdet - mussten sie erstmal einige Sitzkissen sowie auch Matratzen auf Deck zum Trocknen an die Sonne legen. Dabei ist noch zu erwähnen, dass
Bernhard mit Nieren-Problemen zu kämpfen hat und dadurch seit längerem an einem Dialyse-Gerät hängt. Und wenn das nicht schon genug wäre passierte während ihrer Boots-Abwesenheit beim Aufsuchen
der Gendarmerie eine fatale Geschichte!. Denn während ihrem knapp 2stündigen Wegbleiben vom Boot, wobei sie die Luken und den Niedergang zum entfeuchten offen liessen, suchten Einbrecher ihre
Freevol auf und klauten ihnen den Laptop, alle Festplatten - mit Fotos und Berichten aus ihrer schon 3jährigen Reise - sowie ein VHF-Gerät, ihre Kaffeemaschine und anderes mehr.
Natürlich suchten sie umgehend wieder die Gendarmerie auf um Meldung zu machen. Aber es ist natürlich schwierig, wenn solche Täter nicht gerade auf frischer Tat ertappt werden, sie je zu
erwischen. Wir konnten an dieser Stelle nichts anderes als unser Mitgefühl ihnen gegenüber ausdrücken. Gleich fuhren wir „zügig“ zu unseren Booten zurück, denn für das kurze abholen unserer
Wäsche, hatten wir wohl die Luken aber unseren Niedergang nicht abgeschlossen. Okay, nach der Ankunft ein kurzer Blick ins Boot, alles ist noch da! - Ab diesem Tag schliessen wir natürlich auch
wir unsere Boote immer hermetisch ab!
Am Nachmittag des 10. Juni nahmen wir uns noch genügend Zeit für die entsprechenden Vorbereitungsarbeiten, um dann unser
nächtliches Anker auf-Prozedere ohne Stress abwickeln zu können. Dabei setzten wir auch wieder zusammen die Route, gemäss den uns zur Verfügung stehenden Wetterinfos, auf dem Plotter ab. Bereits
vor vier Tagen hatten wir über SMS mit Chuck von der Jacaranda Kontakt, der uns auf dieses uns soweit unterstützende Wetterfenster um den 12. Juni rum aufmerksam machte. Wir gingen nach
einem ausgiebigen z’Nacht mit Würstli, Bohnen und Reis bereits gegen 20:00 in die Federn. Denn nach gut vier Stunden Schlaf holten uns um 12:45, unsere in den Handys erfassten Melodien, ins
manchmal schon harte Seglerleben zurück. Als wir dann gegen 01:30 des noch jungen 11. Juni den Motor starten wollten, um ihn etwas vorzuwärmen, wurden wir auf der KYORY - es war ja nicht
das erste Mal - auf dem falschen Fuss erwischt! Denn nach dem Drehen des Zündschlüssels passierte gar nichts! Auch beim zweiten und dritten Versuch hörten wir absolut nichts! Denn unser Anlasser
machte keinen mux! - Und den technisch nicht so versierten oder interessierten Blog-Leserinnen und Lesern empfehle ich wieder einmal, doch einfach den nachfolgenden Anlasser-Themenblock zu
überspringen!
< Im Zusammenhang mit diesem nächtlichen Starter-Problem muss ich an dieser Stelle doch noch erwähnen, dass mich dieses Problem schon seit über
einem Jahr beschäftigt. Vor nicht ganz drei Monaten ist in Taiohae/Nuku Hiva noch der Motorenspezialist Yan vom Yacht Service diesem Problem nachgegangen. Nachdem er beim Anlasser das ein
bisschen lose Minus-Kabel wieder fest verschraubte, dachten wir dies sei es gewesen! Da machten wir es uns auf der Fehlersuche vermutlich schon zu einfach! Denn auch seit diesen Tagen traten
vereinzelt wieder die gleichen Symptome auf. Ich konnte dann jeweils mittels meinem speziellen Emergency-Startknopf, der direkt von den Batterien zum Anlasser führt, den Motor auf diese Weise
immer problemlos starten. Da aber bei diesem Startvorgang die Zündungsauslösung nicht über das Zündschloss erfolgt, lädt dabei die Lichtmaschine die Batterien nicht auf! Somit stoppte ich den
Motor so jeweils nach ca. 5 Minuten Laufzeit (aufgewärmter Motor?) und konnte dann komischerweise den Motor eigentlich immer normal über das Zündschloss starten!
>
Okay, dann starte ich halt auch diesmal in der Nacht den Diesel einmal mehr mit dem Emergency-Startknopf, der übrigens in der
Bilge gegenüber vom Anlasser eingebaut ist und uns bis anhin noch nie im Stich gelassen hat. Aber verdammte Scheisse nochmal, das gibt es doch nicht, denn auch bei diesem Start-Versuch hörten wir
nichts, kein kurzes klick-klick, rein gar nichts! Und das gibt mir schon zu denken, denn diese Situation ist auf der KYORY über all die Jahre noch nie, aber noch gar nie aufgetreten!
Okidoki, ch versuche die Sache ruhig anzugehen: Als erstes informiere ich Andreas mittels VHF über unser Problem und dass ich der Sache step-by-step nachgehe um die Fehlerquelle zu finden. Er hat
übrigens zwischenzeitlich den Anker schon eingeholt und wäre bereit die Pass-Durchfahrt anzugehen. Aber er meint dazu, dass ich nun einfach mal ruhig auf Fehlersuche gehen soll, während er sich
mal mit der KAMA bis auf weiteres in unserer Nähe aufhalten werde. Das ist von ihm wieder vorgelebte Seemannschaft und es ist zu diesem Zeitpunkt schon beruhigend für uns zu wissen, dass
noch jemand den wir kennen sich in unmittelbarer Umgebung befindet. Und einmal mehr bin ich über die folgenden zwei Stunden froh, auch Sandra an Bord zu haben. Nicht nur geht sie mir immer mit
dem gerade von mir benötigten Werkzeug zur Hand, nein, sie denkt auch in dieser Situation immer mit und versucht mich auf vielleicht unorthodoxe Fehlerquellen hin zu führen! Nach erfolgter
Kontrolle der Batterien, die alle mit etwa 12.7V aufgeladen sind gehen wir die detaillierte Suche an. Zusammen bauen wir nun erstmal die Schallschutz-Verkleidung um den Motor ab und dann suche
ich, da es sich eigentlich in solchen Situationen meistens um ein elektrisches Problem handelt, als erstes in diese Richtung. Zuerst checke ich Plus und Minus, wobei ich feststelle, dass diese
beiden Kabel noch sehr stark überhitzt sind. War da eventuell irgendwo ein Kurzschluss? Dann kontrolliere ich alle weiteren Kabel nach Bruchstellen oder losen Kontakten und reinige mit
Schmirgelpapier alle Kabelanschlüsse die zum Anlasser führen. - Aber es erfolgt ein weiterer Start-Fehlversuch! Ich klopfe auf das Anlasser-Relay! - Weiterer Fehlversuch! Ich schliesse den
Anlasser vorschriftsgemäss kurz und es erfolgt auch dabei keine Reaktion. Anschliessend klopfe ich von aussen gegen das Zündschloss. - Weiterer Fehlversuch! Dann baue ich die rückseitige
Verschalung des Zündschlosses ab und suche auch hier nach Kabelbrüchen oder losen Kontakten und reinige auch hier die Kabelanschlüsse. - Weiterer Fehlversuch! Zwischenzeitlich ist 03:00 vorbei
und Andreas erkundigt sich über Funk nach dem Stand der Dinge! Sandra informiert ihn was wir nun schon alles ge‘checkt haben und wir aber das Problem so langsam einkreisen können. Auch er kann
uns nicht mit ergänzenden Lösungsansätzen helfen, hält aber eindeutig fest, dass er noch mindestens über eine Stunde mit der KAMA seine Runden drehen werde! Natürlich ist mir langsam
unwohl bei der Sache, dass er da draussen seine unzähligen Runden dreht und ich bitte ihn doch einfach ohne uns los zu fahren. Aber typisch Andreas, er bleibt pickelhart und wiederholt, dass er
nicht daran denke nun einfach so abzuhauen! Zu diesem Zeitpunkt weiss ich so langsam nicht mehr, was ich noch kontrollieren könnte und auch mein sehr gut aufgebautes Buch über Motoren mit der
Rubrik „Was/Wenn“ kann mir diesmal nicht weiter helfen. So, nun mache ich mal eine Pause und halte auch Sandra gegenüber all die Punkte fest, die ich schon gecheckt habe. Und wir kommen beide zum
Schluss, dass es aufgrund dieser Checks nach menschlichem Ermessen diesmal nicht an der Elektrik liegen kann! Aber wo dann? Und bei dieser Frage kommen wir beide zum gleichen Ergebnis! Der Dreh-
und Angelpunkt in dieser ganzen Geschichte ist der Anlasser! Also entscheiden wir uns umgehend ihn auszubauen und durch den an Bord befindlichen Ersatz-Anlasser auszutauschen! Dies teilen wir
noch kurz über Funk an Andreas mit und auch er kann unseren Entscheid nachvollziehen! Also hoch mit der Matratze in Sandras Koje, den darunter sind eine ansehnliche Anzahl Motoren-Ersatzteile
gelagert. Ich ergreife den Ersatz-Anlasser und wir begebe uns zurück in den Salon zum Motorraum. Dieser nun folgende Anlasser-Ausbau ist aber in unserem Fall noch eine knifflige Angelegenheit -
und dies erst noch nachts - da der Anlasser sich genau an der engsten Stelle zwischen Motor und der Schallschutz-Verstärkung vor dem hier platzierten BB-Dieseltank befindet. Bevor ich mit dem
Ausbau beginne, notiere ich mir alle zum Anlasser hinführenden Kabel mit den entsprechenden Anschlüssen auf einem Blatt Papier. Dann löse ich die Verschraubungen und wickle ein Kabelende nach dem
andern, nicht nur Plus und Minus, mit Stoffresten ein, damit schon mal ein möglicher Kurzschluss ausgeschlossen werden kann. Gegen 03:45 ist der Anlasser ausgebaut und als ich ihn in den Händen
halte riecht es darin wie nach einem Schwellbrand! Nun sind wir eigentlich überzeugt, dass wirklich der Anlasser das Problem ist. Voller Hoffnung bauen wir zusammen den Austausch-Anlasser ein und
schrauben und stecken wieder alle Kabel fest. Und abschliessend kontrolliere ich nochmals alle Kabelanschlüsse gemäss meinem erfassten Papier!
Dann gehe ich in dieser dunklen Nacht langsam nach draussen ins Cockpit, stelle die Gas/Gang-Schaltung auf Standgas von etwa 1.200 U/min und drehe den Zündschlüssel
wie immer erstmal nur bis zur Vorheizung, die ich jeweils so 7 Sekunden gewähren lasse. Und nun kommt der grosse Moment, denn ich drehe jetzt den Schlüssel bis zur Startauslösung mit dem Anlasser
- und jawohl, um 04:20 brummelt unser Nanni-Diesel wieder voller Freude vor sich hin! Nach einer ersten freudigen Umarmung mit Sandra informiere ich Andreas über unser Erfolgserlebnis, wobei auch
er uns mit grosser Freude dazu gratuliert! Dabei bitten wir ihn nun aber, noch um eine weitere halbe Stunde Geduld, denn wir müssen jetzt als erstes noch unser Puff rund um den Motorenraum
bereinigen und dann den Anker rauf holen! Und dass es von dieser Anlasser-Panne keine Fotos gibt, kann sicher nachvolzogen werden. Denn in diesen vergangenen Stunden hatten Sandra und ich
wirklich andere Prioritäten!
- Lieber Andreas an dieser Stelle dir nochmals vielen Dank, dass du während fast drei Stunden auf uns gewartet hast. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und wir
werden dir das nie vergessen! Danke, Danke! Aber auch Sandra und ich sind mit grosser Freude stolz, dass wir dieses Problem gemeinsam angehen lösen konnten! Auch dir Sandra, du Multitalent,
gehört auf diesem Wege nochmals ein spezielles Dankeschön!
Und nach diesem erfolgreich abgeschlossenen Anlasser-Austausch, gehen mir wieder einmal mehr längst vergangene Kilada-Zeiten durch den Kopf! Denn während der
Endphase meiner KYORY-Umbauarbeiten in Griechenland schmunzelten schon einige Seglerkollegen über mich, weil ich damals viele Ersatzteile, so vor allem auch für den Motor (zB Anlasser,
Lichtmaschine, Seewasserpumpe, dazu einige Impeller, Dieselpumpe, auch Dichtungssätze für den Zylinderkopf, einige Keilriemen etc.), auf die KYORY schaffte.
Aber seit ich mit Start im 8.2013 unterwegs auf Langfahrt bin, musste ich in diesen vier vergangenen Jahren doch schon die folgenden Komponenten und Teile am Motor ersetzen: So die
Seewasserpumpe, vier seiner Impeller, die Zylinderkopf-Dichtung, sechs Keilriemen und jetzt den Anlasser - bei dem ich übrigens, wie die nachträgliche Kontrolle ergab, ein neues Relais beschaffen
muss! Auch empfahlen mir damals einige dieser „Segler-Koryphäen“ mit einem Schmunzeln, doch gleich einen Ersatzmotor mitzunehmen. Aber mit solchen und auch weiteren Sticheleien, wie der, dass ich
als doch verantwortungsloser Segleranfänger wohl Griechenland mit der KYORY eh nie verlassen würde, konnte ich bestens leben. Nein im Gegenteil, sie spornten mich nur noch mehr an, die
dann zu meinem schon öfters erwähnten Leitspruch führte: „Niemals, niemals aufgeben!“ Und überhaupt, ich musste ja niemandem irgendwas beweisen! Übrigens hatte ich damals, als wirkliches
Segler-Greenhorn, all meine diesbezüglichen Ideen nur vom Lesen in vielen Büchern erfolgreicher Weltumsegler - und deren Erfahrungen nahm ich und nehme sie immer noch ernst! Und meine
einschlägigen Erlebnisse auf meiner bisherigen Langfahrt bestätigen mir, dass ich damals bei dieser Ersatzteil-Thematik doch die richtigen Entscheide getroffen hatte! Auch wenn dadurch die
KYORY leider ihr maximal empfohlenes Gesamtgewicht mit nun gegen 20t überzog und ich dadurch nicht immer ein schnelles Segelboot unter meinem Hintern habe! Was soll‘s, ob ich den
nächsten Landfall einen Tag oder gar eine Woche später als andere erreiche spielt für mich wirklich keine Rolle! Aber wie in diesem Fall passiert, hier in der Südsee oder sonst wo auf einem
abgelegenen Atoll mit einem defekten Anlasser, ohne Austausch an Bord, liegen zu bleiben - nein, auf dieses Gefühl der Machtlosigkeit verzichte ich noch so gerne!
Und da ich mal ein angefressener Harley-Fahrer war und Andreas, wie gerade in diesen Wochen zu Hause in Deutschland, das immer noch ist, muss ich hier ausnahmsweise
folgenden Witz festhalten. Wenn Sandra hier wäre, würde sie vermutlich bemerken: „Aber Papi, muess das iez wörlkli si!“ Dieser Witz, stammt übrigens aus einem Büchli das unseren Gästen ihre
Toilette-„Sitzungsdauer“ verkürzen soll, kam mir im Zusammenhang mit der erfolgreichen nächtlichen Anlasser-Operation am KYORY-Dieselmotor in Bora Bora in den Sinn:
„In einer Motorrad-Werkstatt setzt der Mechaniker gerade den Zylinderkopf in den Motor einer Harley ein, als ein bekannter Herzchirurg und natürlich auch Harley-Fahrer die Werkstatt betritt. Da
meint der Mechaniker: „Herr Doktor kann ich sie mal was fragen?“ Da gesellt sich der Arzt zum Mechaniker der meint: „Herr Doktor schauen sie sich mal dieses Wunderwerk von einem Motor an. Ich
habe doch auch das „Herz“ geöffnet und die Ventile gewechselt. Dann alles gereinigt, repariert und anschliessend wieder eingebaut. Und jetzt läuft der Motor wieder wie neu. Da haben wir beide
doch eigentlich den gleichen Job, oder?“ Der Arzt nickt. „Aber was ich nicht verstehe“, so der Mechaniker weiter „wieso bekomme ich ein lausiges Gehalt und sie machen als Herzchirurg das grosse
Geld?“ Der Arzt überlegt kurz und meint dann: „Versuchen sie doch mal die gleiche Reparatur bei laufendem Motor auszuführen!“ - Schmunzel,
schmunzel!
So konnten wir dann am 11. Juni 2017 um 04:50, nach fast 3stündiger Verspätung, doch noch problemlos Anker auf gehen und mit gleich gesetztem Gross, der bereits
durch den W-Pass Teavanui gefahrenen KAMA von Andreas folgen. Ohne Probleme passierten auch wir den Pass und unsere Routenwahl führte uns vorerst auf 025°, inzwischen noch mit
ausgerollter Genua unweit am Atoll von Bora Bora entlang. So segelten wir, geräuschlos mit Bäru unter bewölktem Himmel in den gleich folgenden Morgen hinein. Mit dem ersten Tageslicht sehen wir
auf unserer BB-Seite, dass Andreas neben seinem Gross- und Besansegel nun mal zusätzlich noch die knallig rote Sturmfock ausprobiert. Auch wählte er aufgrund des von NE eintreffenden Windes für
sich eine etwas andere Taktik als wir und kreuzte mit Halbwind gegen N auf. Aber er stellte dann fest, dass er im Gegensatz zu uns, die wir am Wind segelten und so mit knapp 4Kn auf unserem Kurs
waren, doch einiges an Zeit verschenkte und dabei zu weit nach N kam. Also tauchte er bald wieder auf unserer STB-Seite auf und verzichtete für die weitere Strecke dann auch auf die Sturmfock.
Was ihn natürlich nicht abhielt uns mit seiner KAMA wieder vorne weg zu segeln. Gegen 12:00 passierten wir auf unserem Kurs von 090° die NE-Huck von Tahaa und segelten so la-la auf den N von
Huahine zu. Auch auf dieser Überfahrt hielten wir natürlich wieder im 4Stunden-Rhythmus KW-Kontakt mit Andreas. Weiter ging es unter unseren beiden Segeln, mit auch mal über 5Kn durch den
Nachmittag und in der Nacht auf den 12. Juni querten wir auf einem Kurs von 110° die N-Seite von Huahine. Bald konnten wir diesen Kurs auf 125° anpassen, der uns nun durch die restliche Nacht
fadengrad in etwa 15 Stunden bis vor die Südpass-Einfahrt von Papeete führen wird.
Der Morgen des 12. Juni erwartete uns mit einiges weniger an Bewölkung und so langsam näherten wir uns der NW von Tahiti gelegenen Nachbarinsel Moorea. Auch die von
der NE-Huck von Moorea weiteren 12sm bis zum immer näher kommenden Papeete werden wir also bald geschafft haben! Gegen 13:00 informierte uns Andreas, dass er gegenüber der Marina Tahia an einer
Mooring festgemacht habe. Gleich vor ihm sei derzeit noch eine Boje frei und wir sollten doch etwas mehr Gas geben, um diese vor einem anderen noch einlaufenden Segler zu schnappen! - Ha, ha!
Frühzeitig rollten wir wieder, unter Maschine laufend, die Genua ein und liessen das Gross in den Lazyjack runter rauschen. Mit gut 5Kn Speed drehte ich die KYORY um 14:15 gegen leichte
Strömung um die erste Tonne der Südpass-Einfahrt Taapuna. Dabei beobachtete Sandra mit Argusaugen, dass wir uns keinen Riffkanten oder Korallenköpfen annäherten. Natürlich fixieren meine Augen
beim Durchfahren solcher Pässe ein paar Mal mehr als sonst unseren Steuerstand-Plotter mit der integrierten Garmin Chart. Begleitend verfolge ich solch heikle Passagen immer noch mit den auf dem
iPad geladenen Navionic-Charts. Dies auch als Back-up, sollte der Garmin-Plotter bei einem Worst-case scenario mal ganz aussteigen. Denn wie andere Segler auch, mussten wir übrigens feststellen,
dass leider die GPS-Positionen nicht immer mit dem uns zur Verfügung stehenden Kartenmaterial übereinstimmten und wir so schon mal eine Differenz von fast 100m hatten! Und auf ein Riff oder gar
auf eine Küste aufzufahren könnte natürlich für das Boot tödlich sein und auch die Crew würde dann sicher mehr als nur Blessuren davon tragen! Darum vertrauen auch wir in solchen Situationen der
immer zusätzlichen Überwachung durch unser 4Augen-Prinzip! Und nachts würde ich sowieso nur im Notfall eine solch einfach immer wieder heikle Pass-Passage angehen. Wir kommen gut weiter durch den
Pass und beeindruckend und lautstark brechen die Wellen am langgezogenen Aussenriff, was aber, bei bestens markierter Einfahrt für uns kein Problem darstellt. Auch hoffen wir Segler bei solchen
Pass-Passagen immer, dass unsere Maschine stets brav weiter brummelt und uns nicht im Stich lässt! Zur Sicherheit treffen wir jeweils Vorkehrungen, dass wir jederzeit den Anker fallen lassen
könnten und/oder auch schnell die Genua ausrollen könnten.
Und so erreichten auch wir am 12.6.2017 um 14:40 den für uns Langfahrt-Segler wichtigen Südsee-Knotenpunkt Papeete auf Tahiti! Denn hier in Papeete, in der Mitte des
Pacific, haben wir Segler die Möglichkeit, vor der weitern West-Passage, unsere Yachten wieder auf Vordermann zu bringen. Auch ist hier der internationale Flughafen Faa’a ideal, um Crew-Wechsel
einzuplanen und durchzuführen. So, bereits hält Andreas mit seinem Dingi auf uns zu und hilft uns beim Festmachen an der von ihm erwähnten Mooring. Nun haben wir es also geschafft, unter
gegenseitigem abklatschen freuen sich Sandra und ich, mit dem Landfall hier in Papeete, einen weitere Pflock auf unserer Langfahrt eingeschlagen zu haben! - Yuppie!