Meine geplante Barfuss-Route "Rund-um-die-           Welt" wird mehr als nur "flexibel" sein!                  Kann sie doch jederzeit aufgrund von unvorhersehbaren Ereignissen bereits irgendwo unterwegs zu Ende gehen!

Meine mal geplante nachfolgend aufgeführte Barfussroute mit der KYORY - über fünf oder zehn Jahre in die Südsee oder gar „Rund-um-die-Welt“ zu segeln - ist für mich einfach mal ein allgemeiner Wegweiser! Gilt es doch zu berücksichtigen, dass ich jederzeit flexibel sein muss um meine geplante Route, aus welchen Gründen auch immer, anpassen zu können. Solche Gründe können ua sein: Dass mich meine immer noch allgemein gute Gesundheit mich im Stich lässt und ich dann dieses Langfahrten-Abenteuer abbrechen würde. Auch sich jeweils ändernde Windrichtungen oder allgemein auftretende Wetterphänomene, oder der Verzicht auf einen Landfall, um vielleicht ein noch lohnenswerteres Ziel anzusteuern. Auch das saisonale meiden der Hurrikan und Zyklon-Gebiete. Wie auch die zwischendurch nach längeren Etappen immer wieder mal vorkommenden kleineren oder grösseren Reparaturen sowie fällige Boots-Unterhaltsarbeiten, wie zB das ersetzen des Antifoulings anlässlich eines Marina-Besuches. Unter Einbezug dieser Punkte präsentiert sich meine zum Teil schon alleine und mit Sandra erfolgreich abgesegelte Barfussroute - es ist plus/minus die beliebteste Route der Weltumsegler - in etwa wie folgt:

9. August 2013 - 17. September 2014: Von Griechenland bis zu den
ABC-Inseln in der westlichen Karibik!

Leinen los in Kilada/Griechenland - Umrundung der Peloponnes - Zakinthos - Strasse von Messina - Sizilien - Sardinien - Spanien - Gibraltar - Lanzarote - Gran Canaria - Atlantik-Überquerung (Nonstop 3.100sm in vier Wochen) - Erster Karibik-Landfall in Antigua - dann Guadeloupe - Iles les Saintes - nochmals Guadeloupe - Dominica - Martinique - St. Lucia - Bequia - Tobago Cays - Union Island - Carriacou - Grenada - Bonaire - Aruba!
Ja, und was die KYORY und ich da schon alles in diesem über 1jährigen Seglerleben erleben durften, könnt ihr schon einiges in meinen Beiträgen unter Blog-Reiseberichte nachverfolgen. Aber Sorry, wie erwähnt vorerst mal ab Union Island! Aber immerhin konntet ihr die KYORY und mich auf unserer Langfahrt stets über das YB-Trackingsystem mitverfolgen.
Mit einem kurzen Resümee kann ich hier einfach festhalten, dass ich nach dem bekannten Spruch „Lebe deinen Traum und verträume nicht dein Leben!“ - den ich seit meiner frühen Jugend wirklich auch auslebe - schon nach diesem ersten Jahr auf See wirklich eine „Rüüdig verrockte!“ Zeit erleben durfte.


Am 15. Januar 2015 ging es (respektive sollte es) dann weiter von Aruba zu den Kuna Yala Islands (San Blas-Inseln) und anschliessend nach Colon/Panama gehen!
Nach dem immer wieder aufregenden Leinen los, va bei anstehendem Segeletappen über mehrere Tage und Nächte, ging es wieder mal verspätet, im Januar von Aruba aus auf die Segeletappe in Richtung San Blas-Archipel zu den Kuna Yala-Islands. Aber eben, aufgrund meines Problems mit dem Autopiloten musste ich ja dann am 21.1.2015 den Ausweichhafen Cartagena/Kolumbien anlaufen! Dies nach meinen auf Aruba verbrachten gut drei Monaten, in der ich mir neben den diversen Bootsarbeiten auch einiges an Erholung gönnte (ua mit einer fast 3wöchigen Kolumbien-Rundreise im Oktober) ging es dann also im Januar weiter in Richtung Westen. Dies aufgrund der Routen und Zeitfenstern, die für mich vor allem durch die Zyklonsaison (November - April) für den Pazifik nun einfach mal vorgegeben sind. Das erwähnte Zyklongebiet umfasst eine riesige Fläche, die von den Marquesas bis vor Cairns/Australien und von den Solomonen bis etwa 300sm vor die Nordinsel von Neuseeland reicht. Aber mit der Autopiloten-Reparatur in Cartagena musste ich dann meinen eh flexiblen Fahrtenplan entsprechend umstellen. Den Panamakanal passierte ich dann erst am 10./11. Juni, wobei ich infolge der Bugstrahlruder-Probleme bis am 24. Juni in Panama vor Anker lag. Die Insel Hiva Oa im Marquesas Archipel erreichte ich nach 40 Segeltagen/Nächten am 4. August 2015! Ich entschied mich dann in den Folgetagen, die Zyklonsaison hier erstmal in den Marquesas "abzuwettern". Somit konnte dann auch meine Tochter Sandra die KYORY im 10.2015 auf Hiva Oa entern. Anschliessend segelten wir dann gemeinsam durch die Inselwelt der Marquesas, bevor es dann in den weiteren 5-jährigen  Segelsaisons durch die Society Islands, das Tuamotus Archipel und während der Cyclon season zu den Gambier Islands weiter ging, von wo aus wir dann noch das Bounty Island Pitcairn aufsuchten. Einen zweiten Aufenthalt in den Gambiers zum Jahreswechsel 2018/19 mussten wir aus technischen Gründen aufgeben, da der Bruch des Wasserstages uns zu einem 2monatigen Rep-Stopp in Fakarava/Tuamotus zwang! Aber diese gemeinsam verbrachten fünf abenteuerlichen Langfahrtenjahre werden wir beide natürlich nie vergessen!

Ja, und dann habe ich mich bereits gegen Ende 2019 in meinem Inneren entschieden, hier in Französisch Polynesien meine abenteuerliche Langfahrt mit der KYORY in den kommenden Jahren abzubrechen, um hier auf einer der bezaubernden Inseln meinen sicher auch weiterhin aktiven Lebensabend zu verbringen!  

Nun ist es für mich ein Bedürfnis hier einige meiner ergänzenden Hintergründe festzuhalten, die verstärkt zu meiner Absicht beigetragen haben, meine weiterhin aktive Lebensabschlussphase - so benenne ich das ohne irgendwelche Hintergedanken - hier in meinem geliebten Französisch Polynesien zu verbringen! Ich habe ja schon vielfach - über meinen inneren Kampf in dieser Sache - im einten oder anderen Blog-Beitrag wie auch in persönlichen Mails darüber geschrieben und meine Beweggründe zu erklären versucht.
Und die nach meinem Rückenunfall vom 19.11.2022, soweit mal gegen Ende Juni 2023 abgeschlossenen sechs Reha-Monate, die ich übrigens vollumfänglich auf der KYORY verbrachte, wiesen mir den definitiven Weg und die Bestätigung hier in „meinem“ Französisch Polynesien auch weiterhin alleine durchs Leben zu gehen!  -
Wobei dieser Entscheid natürlich auch meinen bereits schon vor gut drei Jahren gefällten Entschluss, hier in der Südsee mein Langfahrten-Abenteuer zu beenden nun nur noch mehr bekräftigte! Und in diesem Frühjahr kam dann egleitend noch hinzu, dass meine Ärzte mir nach dem Rückenunfall mehr als nur nahelegten, meiner Gesundheit zu liebe das aktive Langfahrtensegeln mit der KYORY aufzugeben!

Somit wird nun also dieses Langfahrten-Abenteuer, wie ich davon seit Jahren in diesem Blog dutzende von spannenden Geschichten erzählte, sich nun langsam dem Ende zu neigen! Das wird nach dem abschliessenden Refit und dem Verkauf der KYORY bald mal in naher Zukunft von statten gehen.

Aber meine Leserinnen und Leser können in diesem Blog auch weiterhin an spannenden Geschichten aus meinem zukünftigen Leben teilhaben. Dabei werde ich dann natürlich vermehrt über persönliche Geschichten an Land erzählen, aber auch weiterhin über mich beschäftigende kritische, geopolitische oder wirtschaftliche Themen schreiben!