Am 14. September fuhr ich um 08:00 zusammen mit Roland&Angela im Bus nach Papeete hinein. Nach einem wirklich gut riechenden Kaffee suchte Roland die
Zahnarztpraxis von Dr. Brison auf während dem Angela und ich uns im Tourist Office informieren liessen, wer für den Ticketverkauf zum morgigen Ukulelen-Schlusskonzert verantwortlich ist. Angela
besorgte dann für uns drei diese Tickets zu je 15USD im Centre Culturel, wo dann morgen Abend um 19:00 diese „Le ‘ukulele en fete“ stattfinden wird. Während ich die Yamaha-Werkstatt und den
Shipchandler Nautisport wegen ergänzenden Boots-Zubehören aufsuchte fuhren Roland und Angela später wieder mit dem Bus nach Punaauia zurück. Um die Mittagszeit gab ich dem knurrenden Magen nach
und fütterte ihn auf einem Sitzbank bei der Hafenmole mit einem Fisch-Sandwich und dazu gab es noch eine Cola. Anschliessend loggte ich mich noch für zwei Stunden im 3B ins Internet ein und hatte
wieder weitere Mails zu beantworten. Gegen 17:00 fuhr ich mit dem Bus zurück in die Marina und suchte dort gleich das Casa Bianca auf. Wie gestern von unseren österreichisch Seglerfreunden
organisiert, trafen wir Österreicher und Schweizer hier in den Gartenanlage zu Elft zur Happy Hour und gegen 19:00 verschoben wir uns an einen Tisch um was zum z’Nacht, ich entschied mich für
Lasagne, zu essen. Dabei wurde wieder viel gefachsimpelt und über unsere geplanten Segelziele erzählt und auch der Humor kam zwischen uns nicht zu kurz! Um Seglers Mitternacht lösten wir kurz
nach 21:00 unsere aufgestellte Runde auf und zogen uns auf unsere Boote zurück.
Am 15. September schaute ich, wie beim gestrigen gemeinsamen z’Nacht versprochen, mal bei den hier vor Anker und Moorings liegenden Yachten unserer Ö-Seglerfreunden
Modesta (Thomas&Maria) und Cinderella (Franz&Dagmar) sowie bei der Schweizer Casa Bianca (Kurt&Brigitte) vorbei. Die Sagitta (Erwin mit seiner
gestern wieder hier eingetroffenen Lambrini) werde ich später mal aufsuchen, da die beiden gerade zum Einkaufen in den Carrefour aufgebrochen sind. Als ich im weiteren so um 10:00 bei einer
weiteren Runde Wasser bunkern am Marina-Pier noch Roland&Angela aufsuchen wollte traf ich auf Miriam, die gerade mit ihrem Seesack bei Gilles und seinen beiden Mädchen Apolline und Camille
ins Dingi einsteigen wollte. Gilles erzählt mir, dass er gleich anschliessend mit seiner übrigens auch auf mehrjähriger Langfahrt befindlichen Familie zu einem Segelausflug nach Westen aufbrechen
werde und er Miriam gerne bis nach Raiatea mitnehme. Gilles Frau Armelle hat hier vor kurzem einen 1Jahres-Job als Lehrerin angefangen, wie schon in Atuona/Hiva Oa vor zwei Jahren, und da hier
Freitagnachmittags Schulfrei ist wird auch sie bald auf ihrer Coccinelle eintreffen. Somit kommt also Miriam frühzeitig auf Raiatea an, um dann nächste Woche an der Hochzeit ihres
Vaters, ein Archäologe, teilzunehmen. Nach einem Selfie mit Miriam versprach ich ihr nochmals, dass ich in den nächsten Tagen per Sailmail Andreas kontaktiere, um eventuell für sie auf der
KAMA einen Crew-Platz für die Überfahrt von Tonga nach New Zealand aufzugleisen. Nach dem Auffüllen der Wasserkanister ging ich noch kurz bei der Scallywag vorbei um
nachzufragen, wie es Roland mit seiner Zahngeschichte geht. Diese Sache zieht sich infolge zwei weiteren Wurzelbehandlungen nun leider bis gegen Ende September hin. Aber immerhin ist er
Schmerzfrei und weiterhin auf Antibiotika. Und da Abwechslung gut tut, vereinbarten wir uns um 17:00 bei der Bus-Haltestelle zu treffen um dann gemeinsam zum Ukulele-Konzert nach Papeete zu
fahren. Nach der Rückfahrt zur KYORY füllte ich das Wasser von den Kanistern in die Bootstanks um und machte anschliessend Sandras Koje bezugsbereit. Nach einer erholsamen Dusche fuhr
ich mit dem Dingi hinüber zur Marina-Pier und treffe dort auf Erwin&Lambrini, wobei ich die aus Griechenland zurück gekehrte Lambrini wieder herzlich willkommen heisse. Dann erreiche ich
knapp nach 17:00 mit den bereits vor mir eingetroffenen Roland&Angela die Bus-Haltestelle. Geduldig warten wir fast 45 Minuten lang auf den letzten Bus, der heute Abend noch nach Papeete
hinein fährt. Nach unserer Ankunft schlendern wir zum Festgelände wo wir noch was kleines Essen und um 19:00 treffen wir als einige der ersten in der schönen Konzerthalle ein. Nach und nach füllt
sich der Konzertsaal und ab 19:30 führt ein gewandter Präsentator humorvoll durch den Konzertabend. Wir drei haben uns übrigens auf einen sich konservativ präsentierenden Abend mit viel
polynesischem Zauber vorgetragenen Ukulele-Musik- und Gesangs-Unterhaltung der „Masterklasse“ eingestellt. Was aber in den folgenden drei Stunden hier auf dieser Bühne geboten wurde, war einfach
unbeschreiblich Grossartig und zeigte alle Variationen auf, wie heute in der Musikszene die kleine Ukulele ihren Platz gefunden hat. Dabei konnten wir zu unserer Freude feststellen, dass gerade
die neu heranwachsende Jugend dieses alte Instrument wieder entdeckt hat und damit dazu beiträgt, dass die Ukulele nicht in Vergessenheit gerät. Und wie im Vorfeld dieser 3tägigen Konzertreihe
versprochen, traten hier aus dem polynesischen Raum die Ukulele-Musiker der „Masterklasse“ auf! Die Höhepunkte dieses Konzertes waren, neben der jungen polynesischen Youtube-Ikone Raumata
Tetuanui, die mit einer wirklich super popmässigen Stimme ausgestattet ist, zwei weitere uns wirklich vereinnahmende junge hawaiianische Musiker. Zum einen war es der etwa 25jährige
Ukulele-Virtuose Andrew Molina, tritt mit seinem Vater an der Bassgitarre auf, der mit unglaublicher Präsenz die Konzertbesucher mit einigen Titeln von Aerosmith und Guns&Roses zu
Begeisterungsstürmen hinriss.
Aber was dann noch der 16jährige Aiden James mit seiner Ukulele, als krönenden Abschluss dieses Konzerte, begleitend mit seiner einfach unglaublich eindrücklichen
Stimme auf die Bühne zauberte war wirklich „Masterklasse“! Denn dieses musikalische Jahrhunderttalent präsentiert alleine auf der Bühne eine Musikshow, die wir bis anhin so noch nie zu sehen und
hören bekamen. Ich versuche kurz das Geheimnis dieses jungen Musikers bei seinem Auftritt zu beschreiben. Also kurz nach dem Betreten der Bühnen nimmt der immer in Bewegung oder Hochspannung
stehende Aiden hintereinander kurze Sequenzen von je etwa 5 Sekunden diverser Ukulele-Solos, Gesangstexten sowie weiteren Begleitgeräusche auf einen Computer-Speicher auf. Und bereits nach etwa
fünf Minuten hat Aiden diese musikalischen „Vorarbeiten“ abgeschlossen. Dann legt der auf der Bühne hin und her tänzelnde Jungstar eine einfach unglaubliche Show ab! Während dem er live seine
Ukulele spielt und seine beeindruckenden englischen Liedertexte vorträgt, bedient er mit seinem rechten Fuss jeweils diverse auf dem Bühnenboden befindliche Fussschalter und spielt je nach dem
seine vorher konservierten Aufnahmen dazu, wobei man das Gefühl hat es würden ihn mehrere Ukulele-Spieler mit einem Backgroundchor begleiten! Und immer wenn er unter tosendem Applaus ein
Musikstück beendet hat, speichert er für das nachfolgende Lied wieder die von ihm benötigten 5-Sekunden-Sequenzen ab. Also mir kommt er wie ein Schachspieler vor, wie er da hochkonzentriert diese
Sequenzen jeweils voraus aufzeichnet und dann während der Performance mit dem rechten Fuss, alles Ton genau und zum richtigen Zeitpunkt abspielt. Vielleicht versuchen meine Blog-Leser und
Leserinnen mal diese Musiker im Youtube aufzusuchen. Begeistert und immer noch tief beeindruckt verliessen nach Konzertende um 22:30 das Festgelände und fuhren mit einem Taxi zurück in die Marina
Taina.
Kurz nachdem ich um 23:00 auf der KYORY ankam bestätigte mir Sandra mittels SMS ihren baldigen Abflug von Zürich nach Paris, wo sie dann nach einem
7stündigen Zwischenstopp mit der Air France über Los Angeles nach Papeete weiter fliegen wird. Natürlich überraschte es mich nicht weiter, als sie mir in einem späteren zweiten SMS mitteilte, sie
sei in Paris gut angekommen und schlendere gerade in Richtung Eiffelturm um dann vorbei an den Tuilieries und dem Louvre wieder zum Airport zurückzukehren. Einfach verrückt diese jungen Leute,
geht doch Sandra bei diesem Zwischenstopp einfach so mal kurz für einige Stunden nach Paris hinein. Aber eben der Apfel fällt nicht weit vom Stamm - dies ist meine Tochter Sandra! - Schmunzel,
schmunzel! Und, ui, ui,ui, verflixt no’mol, es ist bereits 02:00, ich verziehe mich nun umgehend in die Koje und freue mich nun einfach Sandra am Sonntagfrüh um 05:30 auf dem Papeeter Airport
wieder in die Arme zu nehmen.
An diesem Samstag, 16.September erwache ich mal um 08:30 es betzeli spöter als sonst und nach dem Frühstück erledige ich noch etwas Handwäsche und unterziehe die
KYORY noch einem kleinen „Frühlingsputz“, denn zur Ankunft von Sandra darf das Boot schon wieder ein wenig glänzen! - Ha, ha! Da ich einiges an Wasser verbrauche, fahre ich dann nochmals
zum Wasser bunkern zur Marina-Pier hinüber. Vor dem Mittag ruft mich dann noch die Casa Bianca-Crew an und kann mir voller Freude mitteilen, dass ihnen der Marina Manager Philippe nun doch noch
eine eigene Mooring Boje zuhalten konnte. Somit können Sandra und ich mit der KYORY bis zum Verlassen von Papeete an unserer Mooring verbleiben. Eine Einladung von der Cinderella,
Modesta und Casa Bianca sage ich ab, da ich heute Abend frühzeitig die Koje aufsuchen möchte, um dann morgen früh bei der Abholung von Sandra auf dem Airport, mit Tagwache um 04:00 nicht all zu
Müde zu sein. So ging dieser heutige Tag im Schnuz vorbei und nachdem ich gegen Abend noch mit Liana die morgige Taxifahrt zum Airport vereinbart hatte zog ich mich bereits kurz nach 21:00 in die
Koje zurück!
So holte mich am Sonntag, 17. September um Punkt 0400 der Handy-Alarm zurück ins Leben und nach einem schwarzen Kaffee und einem Müsli-Yogi tuckerte ich um 0440 zum
Dingi-Anleger vor dem Marina-Office hinüber Und schon fährt Liana mit ihrem Taxi-Bus auf mich zu, die ja schon vor drei Monaten Sandra in umgekehrter Richtung zum Airport Faa’a fuhr. Noch vor
Ende dieser 20minütigen Fahrt nach Faa’a informierte mich Sandra per SMS, dass ihr Flugi infolge zusätzlichem Rückenwind 25 Minuten früher als geplant gelandet sei. Die grosszügige Liana erklärte
sich dann bereit, egal wie lange Sandra für die Gepäckausgabe und Zollkontrolle benötige, auf Handy-Abruf zu warten. In diesen Minuten war es Sandra und mir ein bisschen mulmig im Bauch, da wir
nicht wussten, ob Sandra mit ihren knapp 50Kg Übergepäck (va Ersatzteile für die KYORY) vielleicht vom Zoll gefilzt würde, was uns sicher einige zusätzlich Hundert USD Gebühre gekostet
hätte. Aber gegen 0530 konnte auch ich aufschnaufen, denn Sandra kam mit einem grossen Lächeln und dem rechten Daumen nach oben durch das Exit-Gate auf mich zu. Und als sie schwer beladen mit je
einer grossen Reisetasche und Rucksack sowie zwei Rollkoffer auf mich zukam, da hatte ich schon ein schlechtes Gewissen was ich ihr da für diesen Flug an Zusatzgewicht, kostete übrigens 275 USD,
aufgebürdet hatte! So konnte ich glücklich Sandra wieder in die Arme schliessen und umgehend rief ich Liana an und wenige Augenblicke später fuhr sie vor dem Flughafen-Ausgang auf uns zu. Auch
Liana begrüsste Sandra herzlich und legte ihr als kleines tahitisches Willkommensgeschenk einen herrlich duftenden Lei-Blütenkranz um den Hals. Und während ich noch die schweren Gepäckstücke in
den Taxi-Bus verpackte, ging das chit-chat zwischen den beiden Frauen los, denn Sandra musste Liana aus erster Hnad über die Highlights ihrer „Schweizer Ferien“ berichten! Aber keine 30 Minuten
später stoppte Liana bereits wenige Meter vor dem Marina-Dingi-Anleger. Bald verabschiedeten wir uns wieder herzlich von Liana und nachdem die überschwere Bagage im Dingi verstaut war versuchten
Sandra und ich auch noch ein Sitzplätzchen zu finden umso bei morgendlich ruhiger See, ohne nasse Füsse zu bekommen, auf die KYORY zuzusteuern. Dies klappte dann auch bestens und Sandra
konnte nach drei Monaten wieder die KYORY entern. Eigentlich ging ich davon aus, dass Sandra nach 20 Flugstunden, auf ihrer total 30 Stunden dauernden Reise von Zürich über Paris und Los
Angeles nach Papeete/Tahiti, gleich in einen tiefen Schlaf fallen würde. Aber nein, sie meinte, dass sie sich soweit noch hellwach fühle, habe sie doch auf ihrem 8-Stundenflug von LA nach Papeete
immerhin einige Stunden schlafen können. Auch leidet man ja bei einem Flug gegen Westen eh meistens nicht gross unter dem Jetlag.
Also machten wir uns doch gleich ans auspacken der vier Gepäckstücke und schon bald sah es in unserem Salon wie auf einem „Schlachtfeld“ aus. Sandra versorgte ihre
persönlichen Sachen in ihrer Koje und weitere von ihr mitgebrachten Haushalt-Neuanschaffungen, auch einiges an neuer qualitativ guter Bettwäsche war dabei, versorgte sie in den entsprechenden
Schapps.
Und bald lagen nur noch all die von mir gewünschten KYORY-Ersatzteile vor uns auf dem Salontisch, den Sitzbänken und dem Boden. Da Sandra wirklich keine
Anzeichen von Müdigkeit zeigte entschieden wir uns doch gleich den Austausch der ersten von ihr mitgebrachten Ersatzteile anzugehen. So ersetzten wir in unseren beiden Kojen die Sonnenrollos und
auch Sandras Kabine hat nun einen leistungsstarken Ventilator. Dann rüsteten wir die ersten unsere Decken- und Leseleuchten mit LED-Lampeneinsätzen aus. Mit diesen neuen LED-Einsätzen können wir
nun einiges an Energie sparen und erhalten erst noch eine bessere Lichtausbeute. Auch brachte Sandra eine starke Olight-Taschenlampe mit an Bord, mit der wir bei nächtlichen Bootsmanövern bis zu
800m entfernte Ziele problemlos erkennen können. Auf einen Tipp der Scallywag-Crew brachte Sandra noch drei geniale LED-Solar/Plastikleuchten mit der Auswahl von acht verschieden Farben
mit. Diese Leuchten sollen uns zukünftig in dunkler Nacht den Weg zurück zur KYORY zeigen. Gegen 1300 machten wir eine Mittagspause und ich bereitete uns im Backofen eine feine Lasagne
zu. Anschliessend ging es weiter mit dem Austausch des korrodierten Elektrohorns auf dem Deck. An Deck tauschte ich noch unsere zwei zusätzlichen LED-Solar-Lampen am Bug und Heck aus, die
zusätzlich zu unserer Ankerlaterne auf dem Masttopp, die nachts unser Boot noch besser markieren.
Diverses weiteres von Sandra nach Tahiti transportierte Material verstauten wir vorerst in den Schapps. So zB ein Ankerwinsch-Ersatzteilset,
Masttop-Windanzeiger-Ersatz, Tauwerk-Heissschneider, Ölabsaug-Pumpe, Barometer-Ersatzpapierrollen, eine spezielle LED-Cockpit-Leuchte, ein Segelrepair-Set, diverse Ersatz-Sicherungen, einige
Schäkel und Schot-Durchführungen, verschiedene Ersatz-Schleifpapiere und Sägeblätter, ein Laptop-Ladegerät und drei 4TB-Harddisk sowie für Roland zwei spezielle US-Gas-Adapter!
So konnten wir also ungeplant, dank Sandras Arbeitseifer, bereits an ihrem Ankunftstag einige ihrer mitgebrachten Sachen auf der KYORY verbauen. Aber um
1700 beendeten wir unser Tagewerk und um 1800 traf Sandra nach drei Monaten wieder auf einige „alt“ bekannte Boots-Crews, so von der Casa Bianca, Modesta und
Cinderalla, hinter dem Dingi-Anleger im Pink Coconut zum z’Nacht. Dabei hatte in dieser Runde natürlich Sandra von ihren Schweizer-Ferienerlebnissen zu erzählen, aber gegen 2100
zeigte Sandra dann doch erste Anzeichen von Müdigkeit und wir setzten mit den Dingis zu unseren Booten hinüber. Dabei konnten wir nun erstmals feststellen, dass unsere neuen farbigen
Salon-Nachtleuchten, die wir vor der Abfahrt auf blau gesetzt hatten, zukünftig wirklich eine grosse Hilfe beim ansteuern und auffinden unserer KYORY sein werden. Nach unserer Ankunft
lagen wir verständlicherweise innert Minuten echt Müde in unseren Kojen!
Natürlich liess ich Sandra am Montagmorgen vom 18. September bis 0900 ausschlafen bevor ich sie nun jeweils wieder, als z’Morge-Verantwortlicher für uns zwei, mit
meistens sanfter Stimme aus ihrem tiefen Schlaf an den Cockpittisch „beordere“! - Schmunzel, schmunzel! Noch Schlaftrunken hält sie fest, dass sie doch bereits wieder eine erste gute Nacht auf
der KYORY verbracht habe und sie sich einfach freue, zurück in der sonnigen Südsee zu sein! Anschliessend setzten wir bei unseren Deckenleuchten weitere LED-Lämpli ein und das Bord-WC
bekam einen auch von Sandra mitgebrachten neuen Sitzring mit Deckel. Nach unserem z’Mittag mit einem Mixt-Salad unternahmen wir einen Spaziergang zum nahen Carrefour, um noch einiges an Food
einzukaufen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann beim Lesen und Blog-Texte erfassen, bevor wir kurz nach 1800 unsere eingekauften Springsrolls nochmals im Backofen aufwärmten. Nach dem
Essen besprachen wir noch unsere Vorstellungen zu weiteren Fahrtenplänen und einigten uns wie folgt: Als erstes werden wir anfangs Oktober die Cooks Bay der Nachbarinsel Moorea anlaufen um dort
zum ersten male in unserem Leben die Wal-Mamis mit ihren Jungen und die Stachelrochen in seichtem Wasser beobachten. Je nach Länge dieses Aufenthaltes besuchen wir eventuell noch die etwas
westlicher gelegenen Inseln von Huahine und Raiatea. Anschliessend würden wir dann nochmals zum grossen Bunkern für etwa eine Woche die Marina Taina in Tahiti anlaufen, bevor es dann definitiv,
bei uns soweit genehmen Wetterfenstern, zum aufkreuzen gegen Osten geht. Auf dieser weiteren Langfahrt würden wir dann im November und Dezember durch das Tuamotus Archipel segeln, wobei wir je
nach Wind als erstes versuchen werden entweder in Apataki, Fakarava oder Tahanea anzulanden. Auf der weiteren Stopp-and-go-voyage bis zum Gambier Archipel würden wir unter anderem noch gerne
Makemo, Raroia, Hoa und Tureia aufsuchen um dann gegen Weihnachten in den Gambiers bei Taravai oder Mangareva vor Anker zu gehen. Den Abend verbrachten wir gemütlich auf der KYORY, wobei
wir nach unserem z’Nacht noch einen Film rein zogen.
Am Dienstag, 19. September nahmen wir uns nach dem z’Morge für heute wieder einige Unterhaltsarbeiten vor. So reinigten wir den Motor-Seewasserfilter sowie die
beiden Watermaker-Filter und tauschten den Filter vor der Süsswasser-Druckpumpe aus. Nach unserem z’Mittag mit Bratwürstli und Bohnen machten wir uns an das neu abdichten, der seit einigen Wochen
leicht leckenden STB-Salon-Deckenluke. Es war übrigens das erste Mal, dass auf der KYORY eine Luke tropfte! Wir entfernten die Luke komplett vom Deck und lösten auch alle anderen
Deckenrahmenschrauben. Alle möglichen undichten Stellen wurden gesandet und gleich anschliessend, wie auch alle Schraubenlöcher, mit Sikaflex aufgefüllt. Umgehend wurde der Rahmen und die Luke
wieder fest verschraubt und während den nachfolgenden Regentagen konnten wir uns von der erfolgreichen Abdichtung überzeugen. Nach dieser doch zeitintensiven Arbeit an dieser Luke schnorchelten
wir ein wenig in der Nähe unseres Bootes rum und gegen 1800 gab es im Cockpit eines unserer abendlichen Light-Lieblingsgerichte: Eine heisse Suppe, diesmal mit Gemüsen und Kartoffeln, die wir wie
immer noch mit einem 80g-Beutel Chinese Chicken flavor Nudeln mit einem Bouillon-Würfel um einiges aufpeppen! Und danach schauten wir uns im Salon einen weiteren Film zusammen an.