Am Donnerstag, 5. Oktober 2017 gingen wir um 1300, zusammen mit der Scallywag, Anker auf und erreichten gegen 1700 unseren vorgesehenen Ankerplatz in der
kleinen Lagune vor der Cooks Bay auf Moorea. Während dieser 4stündigen sehr bockigen Überfahrt fuhren wir anfangs, in der im Kanal zwischen Tahiti und Moorea herrschenden Kreuzsee, zur gesetzten
Genua noch unter Motor. Und nach einer guten Stunde konnten wir endlich die Genua voll ausrollen und ohne Motorunterstützung, blies uns er etwa 20Kn starke Wind mit gegen 7Kn Speed sukzessive
durch die über 2m hohen und wilden Wellen auf die NE-Huck von Moorea zu. Auf dem AIS entdeckten wir etwa 2sm vor uns die Margot von Sam&Margot, die gerade um die Huck rum auf die
Opunohu Bay zusteuerte. Einiges später drehte vor uns auch die Scallywag auf die N-Küste von Moore ein und bald sahen wir sie über die Wellen hüpfend in den Pass Avaroa der Cooks Bay
einfahren und um 16:30 lag sie ruhig, wie schon vor zwei Wochen, in der sich gleich links nach der Einfahrt befindlichen kleinen Lagune vor Anker. Und um 17:00 gingen auch wir mit der
KYORY hinter der Scallywag auf 17m Tiefe auf sehr gut haltendem Sandgrund vor Anker. Nun lagen wir als die einzigen zwei Segelboote unter tief blauem Himmel in dieser schönen
türkisblauen Lagune zwischen dem nahen kleinen Dörfchen Maharepa und dem Aussenriff! Einfach eine herrliche Szenerie mit den bizarren erloschenen Vulkanbergen im Hintergrund über Maharepa und dem
Aussenriff, das uns als Wellenbrecher dient und unsere Boote in dieser kleinen Lagune soweit ruhig dümpeln lässt! Über VHF vereinbarten wir morgens unsere Dingis vor dem gegenüberliegende Beach
Club Café fest zu latschen um dann mal dieses kleine Dörfchen zu erkunden.
Und so flogen die kommenden Tage in der Lagune vor der Cooks Bay von Moorea wieder einmal nur so dahin. Wir unternahmen mit Roland&Angela gemeinsam den einten und anderen kleinen Ausflug nach
Maharepa, kauften im dortigen Magazin ergänzendes Essen ein und besuchten - des Öfteren - das Carameline Café um nach einem kleinen Essen schon auch deren ausgezeichnete Glacé-Eigenproduktionen
zu geniessen! Ansonsten schnorchelten wir viel im glasklaren Wasser und tuckerten mit dem Dingi in die Cooks Bay hinein, um unsere Benzin-Kanister (für den Geni und den Outboarder) nachzufüllen
und setzten uns zum z’Mittag ins kleine Restaurant von der Bali Hai Lodge.
Dann kam der Sonntag, 8. Oktober auf uns zu und um 09:40 sah ich vom Cockpit aus, dass unweit hinter der KYORY drei Whalwatching-Boote im Avaroa-Pass hin
und her tümpelten. Und dann sah ich auch schon die übergrosse Brustflosse eines Buckelwals aufs Wasser klatschen. Schnell rief ich Sandra dazu und flugs hatten wir unser Dingi im Wasser und
steuerten, Sandra mit der Kleinbildkamera bewaffnet, auf den in die Cooks Bay hineinführenden Pass zu!
Hier vorab noch einige wichtige Infos zum Whalewatching mit ergänzendem Wissen zu den Buckelwalen: Sandra und ich hatten uns bereits ein paar Tage vorher in Papeete
über einige einfache Regeln informieren lassen, wie wir Segler uns bei solchen Wal-Sichtungen zu verhalten haben. So soll man zB nur auf einer Seite parallel zu den Walen mit max. 3Kn fahren,
dabei mindestens 50-100m zwischen den Walen und dem Riff einhalten sowie beim Schnorcheln mindestens 30m. Auch sollte man nie vor, hinter oder zwischen den Walen schwimmen. Und sich bei in
unmittelbarer Nähe befindlichen gwundrigen Walen einfach bewegungslos verhalten, sie auf einem zukommen lassen und sie dabei nicht berühren. - Hä! Wir sollen uns Bewegungslos verhalten wenn da
ein 15m grosses und 30t schweres Ungetüm vor uns auftaucht!? Verflixt nochmal, ob wir da nicht in unsere Shorties pinkeln oder gar scheissen! - Schmunzel, schmunzel! Okay, wenn man diese
einfachen Regeln einhält kann man wirklich hautnah diese einfach beeindruckenden und uns Menschen speziell berührenden Buckelwale beobachten.
Und gleich noch einige weitere Infos zu diesen grandiosen Meeresbewohnern. Der Buckelwal lebt eigentlich in allen Ozeanen wobei der Lebensraum der hiesigen
Buckelwale in den Sommermonaten die Antarktis ist und in den Wintermonaten halten sie sich hier in der subtropischen Gegend der Südsee auf. Sie suchen vor allem Flachmeerzonen wie Küstengewässer
auf und die Weibchen schwimmen dann mit ihren Jungtieren in Bays und Flussmündungen hinein, um sie während dem Heranwachsen vor allem vor Übergriffen der Orcas zu schützen. Ein grosses Glück ist
dabei für uns Segler, dass nun gerade in diesen Monaten sich hier in Moorea immer eine grössere Buckelwal-Gruppe zur Fortpflanzung aufhält und die Weibchen nach einer Tragzeit von 11 Monaten ihre
Jungen zur Welt bringen. Dabei ist so ein Waljunges bereits bei der Geburt 4m gross und diese Babys verbleiben dann etwa ein Jahr lang in unmittelbarer Nähe der Mutter. Das Weibchen kann nach
drei oder frühestens zwei Jahren erneut ein Junges austragen. Die Buckelwale sind sehr lebhaft und verspielt und die Männchen sind bekannt für ihre bis zu 190 Dezibel lauten und facettenreichen
Walgesänge. Ein erwachsener Buckelwal misst gegen 15 Meter, wiegt um die 30 Tonnen und kann bis zu 50 Jahre alt werden. Bei ihrer jeweiligen Ankunft im August in Französisch Polynesien, dies
meistens in kleinen Gruppen, haben diese Buckelwale bereits eine Strecke von gegen 10.000km seit ihrem Aufbruch in der Antarktis zurückgelegt! Und nach der Fortpflanzungszeit kehren die
Buckelwale dann gegen spätestens Ende November, mit ihren zwischenzeitlich auf 7m angewachsenen Jungtieren zurück in die Antarktis. Das waren die ergänzenden Infos zu den
Buckelwalen.
Nun aber wieder zurück zu unser heutigen überraschenden Walsichtung im Cooks Bay-Pass von Moorea. Zügig hielt ich das Dingi in Richtung der drei Whalewatching-Boote
zu, wobei der Pass an dieser Stelle ca. 250m breit ist! Während dieser kurzen nur 5minütigen Dingifahrt sahen wir immer wieder die beeindruckende grosse Schwanzflosse von Walen auftauchen und in
der See verschwinden. Und wir beide wünschten uns natürlich in diesem Moment nur eins, dass die Wale nicht gleich wieder in die Bay rein oder vor das nahe Aussenriff verschwinden. Aber schnell
erreichten wir gegen 10:00 den Pass und da wir mit unserem Dingi einiges tiefer als die Whalewatching-Boote im Wasser liegen, erlaubte ich mir, mich direkt vor diesen Booten zu platzieren.
Während Sandra nun für das Fotografieren sowie Filmen verantwortlich war steuerte ich konzentriert unser Dingi. Wow, unglaublich, nur etwas über 50m von uns entfernt tummelte sich eine Walmutter
mit ihrem Baby, wobei sich das Baby immer wieder drehte, seinen weissen Bauch zeigte und beim Eintauchen lautstark mit ihren Brustflossen und der Schwanzflosse aufs Wasser klatschte. Dies
begleitend mit den Ah und und Oh’s sowie gleichzeitigem in die Hände klatschen der Touristen auf den Whalewatching-Booten! Welch ein Schauspiel, zum ersten Mal in unserem Leben konnten wir direkt
vor unserer Nase Wale beobachten. Ein einfach unglaubliches Schauspiel, denn seit Tagen gab es hier auf unseren Segelbooten nur ein Thema, wann wollen auch wir mal mit einem Whalewatching-Boot
raus fahren. Und nun, ohne 80USD für einen Sitzplatz auf einem der Whalewatching-Boote zu bezahlen kommen wir gleich vor unserer „Haustür“ in den Genuss dieses Naturspektakels! In den
nachfolgenden 30 Minuten verblieb das Walweibchen mit ihrem Baby bei deren Kapriolen stets in unmittelbarer Nähe von den drei Whalewatching-Booten und unserem Dingi. In diesen Minuten wollte
gerade die Filiz, ein in GR immatrikuliertes Segelboot die Cooks Bay durch den Pass verlassen. Natürlich wollten auch sie diesem uns hier zufällig gebotenen Schauspiel beiwohnen und
stoppten ihre Maschine ab. In diesen Minuten gelangen dann der Filiz ein paar gute Schnappschüsse, unter anderem mit Sandra und mir im Dingi, und einige Tage später konnten wir dann
einige Bilder dieses Whalewatchings untereinander austauschen. In den nachfolgenden Minuten steuerte ich das Dingi weg von den Whalewatching-Booten, auf die Riffkante der westlichen Seite des
Passes zu. Dabei nützten dann die beiden Wale zu unserer grossen Freude wirklich die letzten Tiefenmeter zwischen uns und der Riffkante aus und ich musste dann wirklich aufpassen, dass ich meine
Dingi-Luftkammern nicht am nur etwa 1-2m allzunahen Riff mit seinen scharfen Korallen und Muscheln aufschlitzte! Aber alles ging gut und so tümpelte ich unter Motor, oder stellte ihn für kurze
Momente auch immer mal wieder ab, zwischen des Riffs und den Walen hin und her. Und da die beiden verspielten Wale wirklich mehr oder weniger an Ort verblieben, konnten wir davon ausgehen, dass
auch sie mit viel Spass und Freude dabei waren uns mit ihren eindrücklichen Darbietungen zu unterhalten.
Kurz nach 11:00 war diese für uns mehr als überraschende Whale-Showtime vorbei und mit unvergesslichen Eindrücken kehrten wir zur KYORY zurück!
Zum Lunch waren wir diesen Sonntag noch mit Roland&Angela im Carameline verabredet und konnten ihnen dann gleich von unserem Zufalls-Whalewatching berichten.
Gegen 15:00 fanden wir uns wieder auf unseren Booten ein und ich bearbeitete anschliessend unsere Walbilder und erfasste umgehend einige Word-Texte dazu. Und der Nachmittag wechselte dann langsam
in den Abend hinein und wir schauten uns dann noch einen Moviestreifen an, um dann bereits kurz nach 21:00 unsere Kojen aufzusuchen - um vermutlich von Moby Dick zu träumen!
In den nachfolgenden Tagen hatten wir ein bisschen unfreundliches Wetter mit einigen Windböen von bis zu 30Kn und immer wieder Regen. Und auch draussen vor dem Riff
bauten sich die Wellen dabei bis zu 3m auf, was natürlich viele Segler abhielt in diesen Tagen eine weitere Etappe anzugehen. Aber solche Phasen verstreichen für uns Segler nicht Nutzlos und wir
erledigen schon längst mal geplante kleine Projekte, treffen uns bei geselligem Zusammensein gegenseitig auf unseren Booten, so waren zB Roland&Angela am 10.10. bei uns zum z’Nacht
eingeladen, oder wir unternahmen kleine Spaziergänge im nahen Dörfchen Maharepa. Natürlich versuche ich bei solchen längeren Boots-Aufenthalten in den noch offenen Blog-Reiseberichten einiges an
Text aufzuarbeiten oder steige, wenn die Sonne hinter den Wolken hervor guckt, mal auf den Mast um einige Bilder mit guter Aussicht zu knipsen!
Am 11. Oktober tauchte dann auch die Margot von Sam&Margot in unserer Lagune auf, die von der Opunohu Bay zu uns vor die Cooks Bay hinüber wechselte. In
der Opunohu Bay verblieben in diesen Tagen noch Chuck&Linda mit ihrer Jacaranda, die aber auch nächstens zu uns in die Cooks Bay hinüber wechseln werden. Seit geraumer Zeit hatten
wir übrigens miteinander vermehrte VHF-Kontakte um mal einen gemeinsamen Ausflug auf einem Whalewatching-Boot raus vors Insel-Riff zu unternehmen. Auch ist es schon allzu lange her, vor allem für
Linda und Sandra, dass wir uns gemeinsam beim chit-chatten mit begleitendem Dinner trafen. Aber eben, das doofe Wetter macht uns derzeit noch einen Strich durch die Rechnung! Es kommt aber
trotzdem noch weiter Bewegung in den Ankerplatz unserer Lagune, denn mit Jean-Francois&Brigitte, der mit uns schon lange befreundeten Saba-Crew, gehen auch sie zwischen der Scallywag
und uns vor Anker. Und am späten Nachmittag sagten wir dann bei einem weiteren VHF-Aufruf von Chuck doch zu, auch wenn ich unter Berücksichtigung der Wetterlage nicht unbedingt begeistert davon
war, morgen um 07:00 mit ihnen und zwei weiteren US-Yacht-Crews auf Whalewatching zu gehen.
So tuckerten Sandra und ich am 12. Oktober, bei starker Bewölkung und 2.5m-Wellen draussen auf See, mit dem Dingi in Richtung Opunohu Bay. Diese von uns
fälschlicherweise gewählte Abkürzung war auf dieser Strecke mit vielen Motus verseucht und auf einer fast 30minütigen Fahrt, ging es vorbei an der Pfahlbauerhüsli-Anlage des Hilton Lagoon
Resorts, bevor wir dann endlich in die Opunohu Bay eindrehen konnten. Um 06:45 erreichten wir die Jacaranda, die vor dem grossen Erholungspark von Fara Vaihere vor Anker lag. Übrigens
war es für Sandra „ausnahmsweise“ kein Problem diesen frühen Morgen schon um 06:00 aufzustehen, denn wenn es hier ums Schnorcheln mit Walen-, Haien- oder Delfinen geht, würde sie nachts auch
freiwillig um 03:00 aufstehen! - Schmunzel, schmunzel! Das anschliessende Umsteigen von der Jacaranda auf das Whalewatching-Boot von Heifara&Teddy verspätete sich um 30 Min., da
Teddy sich verschlafen hatte! So düsten dann halt die beiden erst um 07:30 mit uns und den zwischenzeitlich noch zugestiegenen Steve&Alice sowie einem weiteren Ehepaar mit ihren drei Kids,
die sich natürlich speziell auf das Whalewatching freuten, den Pass hinaus auf die offene See. Wir fuhren über längere Zeit nahe am Riff entlang in Richtung der westlichen Insel-Huck. Aber
irgendwie fand ich es nicht so lustig bei diesem diffusen Licht und den hohen Wellen schnorcheln zu gehen!? Da meinte Sandra mir gegenüber: Hey Papi, du bist doch sonst auch immer positiv
eingestellt und gehst vom wechselnden Yin&Yang aus! Okay, eigentlich schon, aber heute!? So fuhren wir eine gute halbe Stunde weiter der Küste entlang und unsere beide Begleiter hielten mit
ihren Sperberaugen Ausschau nach Buckelwalen. Dann der laute Anfeuerungsruf von Heifara: Allez, allez, Flossen an die Füsse und Taucherbrille mit Schnorchel auf den Kopf und gleich ab ins Wasser
mit den 2.5m-Wellen. Aber ja nicht rein springen, sondern ruhig die Leiter hinunter steigen um sich dann langsam ins Wasser gleiten zu lassen. Dann führte uns Teddy in Richtung eines Wales, der
zum Luft holen aus dem Wasser tauchte. Aber ich spürte es ja irgendwie schon heute früh „im Urin“, bei diesen Wetter-Bedingungen ist doch ein erfolgreiches Whalewatching es betzelei e zwängere’i!
Nachdem sich unsere 9köpfige Schnorchler-Gruppe bald mal in den hohen Wellen aufteilte und ich über der See nirgends mehr einen Wal entdecken konnte, entschied ich mich als erster wieder zu
unserem Boot zurück zu schwimmen. Bald kamen auch die restlichen der Gruppe nach und machten es sich wieder bequem auf unserem Ausflugs-Boot. Sandra und einige andere unserer Schnorchler-Gruppe
hatten aber immerhin ein Walweibchen mit ihrem Jungen sehen können, das zum Luft holen kurz die Wasseroberfläche aufsuchte. Es überraschte mich dann nicht weiter, dass zwei der drei Kids, sich
nach dem kotzen, in ihren grossen Badetücher versteckten! Bald rief Heifara wieder allez, allez - und alle ausser Steve, den drei Kids und mir, verschwanden wieder über Bord in die See. Dieser
dann etwas längere Schnorchelgang war etwas erfolgreicher, konnten sie doch unter Wasser ein Weibchen mit ihrem Baby beobachten, die aber zügig unterwegs waren. Auch zwei weitere anschliessend
etwas kürzere Schnorchelgänge brachte unseren sportlichen Schwimmern, dabei natürlich auch Sandra, nicht das erhoffte Aha-Erlebnis! Dies vor allem auch, weil sich aufgrund des immer noch
anhaltend bockigen Seegangs und der hier vorherrschenden Strömung die See sehr trüb präsentierte. Dabei muss ich aber schon noch anfügen, dass es natürlich keine 100zehntige Chance gibt, bei
jedem Wahlewatching auf jeweils unvergessliche Nah-Sichtungen mit Walen zu kommen. Abschliessend konnten wir dann noch ein Walweibchen beobachten das bei hoher Geschwindigkeit von gegen 10Kn von
drei Bullen verfolgt wurde!
Unser Käpten Heifara entschied sich dann das heutige Wahlwatching um 11:30 abzubrechen, um noch im seichten Wasser vor der Explorer Lagoon eine Stingray-Gruppe mit
diesmal für uns 100zehntigem Erfolgserlebnis aufzusuchen. Zwischenzeitlich lockerte sich auch noch die Bewölkung auf und die Sonne wärmte unsere tapferen Schnorchler verdientermassen weiter
auf!
Ja und dann kam noch eine Rescue-Aktion auf uns zu - dies unter „Hallo Pfadfinder, jeden Tag eine gute Tat!“ Denn auf einmal entdeckten wir eine auf dem Wasser
schwimmende grössere Plastiktonne mit seitlichen Löchern und einer angeknüpften längeren Leine. Heifara&Teddy zogen diese Tonne gleich an Bord und fanden sogar noch einen Flounder-Fisch auf
dem Boden der Tonne. Aber es war dann für uns Segler schon beste Unterhaltung mit vielen Lachern unsererseits, den beiden sonst sicher erfolgreichen Polynesischen Fischern Heifara&Teddy
zuzuschauen, wie sie es erst nach Minuten schafften, diesen auf dem Boden umherwirbelnden Fisch endlich mal einzufangen und ihm das Leben auszuhauchen! Aber schnell wurde es auf unserem
Whalewatching-Boot nochmals ruhiger, den nun entdeckte Heifara da draussen auf See noch eine grosse im Wasser treibende Kühlkiste mit über 1.5m Länge und je ca. 0.5m Höhe und Breite, die
vermutlich von einem Fischerboot stammte. Heifaras berechtigte Frage: Wo ist aber das Fischerboot? Auch diese Kiste holten wir erstmal mit vereinten Kräften an Bord und platzierten sie im
Mittelgang des Bootes. Aber der Inhalt der Kiste liess wirklich nichts Gutes erahnen, denn sie enthielt noch drei Plastiksäcke mit diesen Tag gefangenen Fischen in Eiswürfeln! Nun bat uns Heifara
doch alle mal nach einem möglicherweise gesunkenen Fischerboot Ausschau zu halten. Aber ausser einem 1m2 grossen Holzbrett erblickten wir nichts mehr und er steuerte dann sein Boot auf den sich
nahenden Pass in die Opunohu Bay zu. Und da erblickten wir auf einmal ein hinter dem Aussenriff auf einem grösseren Motu gestrandetes Va’a-Fischerboot mit abgebrochenem Ausleger. Der ältere auf
seiner Va’a stehende Fischer gab Heifara Entwarnung, denn er sei OK und werde gleich von einem Kollegen abgeborgen. (Am folgenden Morgen informierte uns übrigens Heifara, dass die heute von uns
an Bord gezogene Tonne sowie die grosse Kühlkiste diesem auf dem Motu gestrandeten Fischer gehören würden und uns nochmals für die Hilfe bei der Bergung dieser Sachen bedankte.)
Nach dem Passieren des Passes in die Opunohu Bay tuckerte nun Teddy, bei fast schon wolkenlosem Himmel auf die nahe etwa 1.5m Tiefe Sandbank zu, wo sich jeweils
täglich eine grössere Gruppe von Stingrays aufhalten soll. Dabei sollen diese Stingrays keine Berührungsängste vor uns Zweibeinern haben und wir dürften sie auch streicheln! Bereits sahen wir
einige Schnorchler im türkisblauen Wasser stehen und rings um sie herum war es fast schwarz von den vielen Stingrays und wir erblickten auch etliche Blacktip-Haie die hier herum schwammen! Kaum
hatte Heifara sein Boot um etwa 12:00 an einer Boje festgemacht, gleiteten wir mit Teddy ins seichte glasklare Wasser, das aber von den Stingrays immer wieder etwas aufgewirbelt wurde. Und gleich
versammelten sich einige der Stingrays um den ihnen vermutlich mehr als nur Bekannten Teddy, denn sie stubsten ihn unerschrocken an und betteten um seine mitgebrachten Fischstückchen. Und ich
stehe nun dazu, dass sich diese heute für das Whalewatching bezahlten 80USD p/Person mehr als gelohnt haben. Denn nur schon dieser abschliessende Besuch dieses Stingray-Lebensraumes bleibt uns in
unvergesslicher Erinnerung. Über und unter Wasser konnten wir diese umhersegelnden und auch über dem Grund schwimmenden Stingrays aus nächster Nähe beobachten und streicheln. Einzig mussten wir
darauf aufpassen, dass wir nicht versehentlich auf einen der Stingrays treten, denn es muss nicht sein, dass sie ihren für uns lebensgefährlichen Stachel noch gegen uns einsetzen müssten. Aber
nichts dergleichen passierte und auch von den in grosser Anzahl umher ziehenden Blacktip-Haien ging keine Gefahr aus. Und so ging kurz nach 12:30 ein für uns alle doch noch zufriedener
Whalewatching-Ausflug dem Ende zu und Teddy fuhr uns zur Jacaranda zurück. Die Bekannten von Chuck&Linda suchten mit ihren Dingis gleich ihre Segelboote auf und Sandra und ich wurden
bereits gestern zu einem kleinen Lunch auf die Jacaranda eingeladen.
Aber für Sandra war das heutige Highlight nicht der abenteuerliche Whalewatching-Ausflug sondern die schon im Vorfeld von Linda angekündigte Übergabe eines „Rüüdig
verrockten“ Geschenkes in Form einer ihrer einfach traumhaften Handmade-Necklace! Denn vor fast zwei Jahren versprach Linda mal eine ihrer in stundenlanger Handarbeit vernähten Necklace, Sandra
zu einem ihrer kommenden Geburtstage zu schenken. Dies zu einem Freundschaftspreis, wobei Sandra noch ihre Lieblingsfarben, die der Pfauen, auswählen durfte. Denn seit dem ersten Zusammentreffen
von Linda und Sandra im Oktober 2015, in der kleinen Bay von Atuona auf Hiva Oa/Marquesas, verbindet die beiden eine gegenseitige tiefe Freundschaft! Ja, und nun durfte sich Sandra zum ersten Mal
dieses einzigartige Geschenk in einem für sie bewegenden Moment von Linda um den Hals legen lassen! Und auch Chuck und ich mussten gestehen, dass dies seitens Linda ein wirklich unvergleichliches
Geschenk an Sandra ist, das erst noch ausgezeichnet zur ihrer aktuellen türkisfarbenen „Haarpracht“ steht! Natürlich wollte nun Sandra die Necklace ins richtige Licht stellen und knipste ein
Selfie nach dem andern. Dies mal zusammen mit Linda, dann aber auch nur alleine! Nach Abschluss von Sandras Selfie-Serie machten wir uns auf, um mit dem Dingi den mittels Tonnen gut
gekennzeichneten Fahrtenweg, rund um die unendliche vielen hier knapp unter der Wasseroberfläche liegenden Motus, zurück zur KYORY zu finden.