Um 0900 des 5. Juli gingen wir mit der KYORY und auch Jörg mit seiner Melanie in Rotoava Anker auf und segelten zusammen zu unserem
Zwischenstopp nach Pakokota hinunter. Wir konnten dabei bei diesem herrlichen Tag und 5-10Kn Wind im kleinen Kanal einen schönen Genua-Halbwindkurs ohne störende Wellen segeln. Nach knapp zwei
Stunden liessen wir vor dem Yacht Service unsere Anker auf 12m in die Tiefen fallen. Und welch Überraschung, da liegt doch gleich vor uns Julian mit seiner Wallis, ein weiterer Schweizer
Seglerfreund - damals war noch seine Freundin Pauline bei ihm an Bord - mit denen wir im vergangenen Frühjahr von den Gambiers aus den unvergesslichen Törn nach Pitcairn unternahmen. Natürlich
steuerten wir mit dem Dingi gleich zur Wallis hin und nach einer herzlichen Umarmung informierte uns Julian, dass er in wenigen Minuten Anker auf gehe um dann das Apataki Atoll
anzulaufen. Er wird dort infolge einem geplanten längeren Schweiz-Aufenthalt die Wallis für einige Monate an Land stellen. Nach einem kurzen Lunch picken wir Jürg auf der
Melanie ab und tuckern in unserem Dingi zum kleinen Pier des Yacht Service von Matthieu&Agnes hinüber. Wir nahmen Platz in ihrem gemütlichen vor deren Haus liegenden Beizli, wobei
wir mittels einem zwischen zwei Kokospalmen über unseren Köpfen gespannten alten Segel auch gut gegen Sonnenbrand geschützt sind! Wir waren vorerst die einzigen Gäste und klinkten uns gleich ins
Internet ein und gönnten uns dazu einen Kaffee mit einem Magnum-Eiscreme. Gegen 1300 ging draussen ein weiteres Segelboot vor Anker und kurze Zeit später setzte sich der etwa 30jährige Deutsche
Sebastian zu uns, der seit einigen alleine mit seiner Frida in FP unterwegs ist. Umgehend hatten wir einen guten Kontakt zu diesem sympathischen Segler und um es vorweg zu nehmen, ab
Pakokota segelten wir über die kommenden Wochen dann vielfach gemeinsam durch die Societies. Bevor wieder zu unseren Booten zurück kehrten vereinbarten wir noch, dass wir morgen um 0900 hier die
Anker lichten um dann nun in unserer 3er Armada nach Hirifa weiter zu segeln. Vom Beizli aus bewunderten wir aber hier noch einen letzten kitschigen Sunset bevor wir uns bis zum nächsten
Wiedersehen von Matthieu&Agnes verabschiedeten.
Problemlos ging es am 6. Juli um 0900 Anker auf und so segelten wir nun bei wieder schönstem Südsee-Wetter zu dritt gegen Süden. Gleich zogen wir bei etwas unter
10Kn Wind und wenig Wellen das Goss rauf und rollten auch die Genua aus. Mit etwas über 3Kn Speed kamen wir über die nächsten fünf Stunden Hirifa stets es betzeli näher. - Aber es war eifach es
Träumli und auf diesen Etappen machten wir natürlich immer wieder gegenseitig Fotos voneinander! Um 1330 kreuzte uns die Barbarossa die vom Südpass herkommend nach Rotoava rauf segelten
und später nach Tahiti zu gelangen. Gegen 1430 starteten wir die Maschine und versorgten unsere Segel um langsam auf den Ankerplatz vor Liza’s Retsaurant zuzuhalten. Punkt 1445 werfen wir den
Anker auf 10m mit 40m Kette in die Tiefe, desgleichen die Frida vor uns und die Melanie etwas STB querab. Bevor wir mit dem Dingi los tuckerten montierte ich noch die beiden
Räder am Dingi und dann holten wir Jürg bei der Melanie ab. Bereits um 1500 zogen wir unser Dingi bei Liza‘s Restaurant etwas den Strand hinauf und auch Sebastian tauchte bald hinter uns
auf. Wir spazierten dann zusammen zur Südspitze der Sandbank und tranken nachher bei Liza eine Cola. Sandra und ich luden dann Sebastian und Jürg spontan auf die KYORY ein und so fuhren
wir Jürg im Dingi um 1700 auf die KYORY zu. Derweil Sebastian noch einen Stopp auf seiner Frida unternahm bevor auch er die KYORY enterte. So sassen wir nun zu viert in
unserem Cockpit und Sandra verwöhnte uns kurze Zeit später mit einem Poulet-Cordon bleu-z’Nacht. Zwischendurch erzählte uns Sebastian etwas aus seinem Seglerleben und bald hatten wir beim
kredenzen einer Flasche Wein einigen geselligen Abend mit viel Spass miteinander. Gegen 2100, „Sailors Midnight“, verliessen uns die beiden und nach dem obligaten Abwasch fanden Sandra und ich
bald einen ruhigen Schlaf.
Den 7. Juli gingen wir mit unserem reichhaltigen z’Morge gegen 0830 etwas locker an. Dabei erblickten wir Sebastian der sich bereits als Surfer durch die Wellen
pflügte! Durch den Vormittag unternahm ich diverse technische Checks, während dem ich mit der Maschine die Bordbatterien nachlud. Nach dem z’Mittag unternahmen wir mit Jürg zu einem längeren Walk
an die Küste und suchten ua das von mir mit Roland von der Scallywag rekognoszierte und „renovations-bedürftige“ Steinhäuschen auf. Jürg meinte, wenn dann die beiden unteren Räume durch
Roland und mich belegt wären könnte er ja vielleicht dann den Estrich zu einer kleinen Wohnung ausbauen!? Nun, das müsste ich dann schon mit Rolli absprechen! - Schmunzel, schmunzel! Unterwegs
trafen wir dann noch auf die Steve&Lilly aus Florida die schon mehrere Jahre mit ihrer Liward die Südsee durchkreuzen. Neben der Saga mit Thomas&Inge waren auch noch die
BAIKA's Lukas&Ela mit ihren zwei Jungs zu Fuss unterwegs. Sandra und ich sowie Jürg sassen dann später noch mit Liza&Dorian in ihrem Restaurant zusammen und Liza bereitete uns
dann noch kurzfristig ein Thuna-Dinner zu. Um 2030 tuckerten wir dann wieder zu unseren schwimmenden Heimetlis zurück.
Am 8. Juli unterstützte ich um 0800 bereits Jürg bei seinem Kontrollaufstieg über eine Jürg-Spezial-Jakobsleiter auf den Masttop der Melanie. Alles war okay
und um 0840 war ich zurück auf der KYORY mit Sandra beim z’Morge. Etwas nach 0900 suchte uns noch Sebastian auf um sich mit Sandra über das DSC zu unterhalten. Um 1045 gingen wir drei
Anker auf, wobei dann leider Sebastin mit der Frida nicht los kam, da sich seine Ankerkette um ein Bommie gewickelt hatte. Da auch Sandra und ich ihm bei diesem Problem nicht helfen
konnte riefen wir dann Mikael von der Fortune Light um Hilfe. Innert Minuten war dann unser Taucher für alle Fälle zur Stelle und Mikael versuchte dann Frida’s Ankerketten-gewirr zu
lösen. Zwischenzeitlich drehten dann Jürg und auch ich mit unseren Booten einige Vollkreise und gegen 1200 hatte Mikael die Kette entwirren können und auch Sebastian konnte nun seine Kette in den
Kettenkasten rauf ziehen. So segelten dann wir drei etwas verspätet schön zusammen zum Südpass hinüber. Nach gut zwei Stunden und wieder prächtiger Genua-Segelei bei immer so 10Kn Wind kamen wir
mit etwa 3.5Kn Speed dem Südpass-Ankerplatz immer näher. Um 1340 konnten wir unseren Anker mit 45m Kette in eine Tiefe von 15m Tiefe rauschen lassen. Sandra machte dann uns Skippern noch eine
spezielle Freude indem sie mit der Kamera bewaffnet unsere in der See liegenden Ankerketten sowie auch unsere Unterwasserschiffe fotografierte. Dabei brachte sie natürlich interessantes
Fotomaterial nach oben von schon floatenden Ankerketten aber auch von etwas angegriffenem Antifouling sowie einige immer wieder für uns Segler mehr als unbeliebte alte verlassene Bojenfelder von
aufgegeben Perlenfarmen. Am späteren Nachmittag half ich dann Sebastian beim Festmachern der Frida an einer eben frei gewordenen Mooring. Auf 1730 waren dann Jürg, Sandra&ich zum
Dinner auf die Frida eingeladen. Der exzellente Koch Sebastion kreierte einen Hühnchen-Eintopf mit Reis wobei wir dazu noch den KYORY-Mix-salad beisteuerten. Bei einer Flasche
Roten hatten wir miteinander wieder gute Gespräche und auch der Humor kam verständlicherweise bei solchen Treffs nicht zu kurz! Und gegen 2100 zeigten sich doch erste Ermüdungserscheinungen und
wir tuckerten mit Jürg zurück zu unseren Booten.
Auch am Montag, 9. Juli 2018 gibt’s im KYORY-Cockpit um 0800, dies seit dem 10.2015 als meine Tochter Sandra an Bord ist, ein von mir stets reichhaltig
zubereites z’Morge! Das jeweils grundsätzlich aus folgenden Beigaben besteht: So für Sandra 1 Tasse Minth-The mit etwas Zucker, 5 Stück Baguette- oder Homemade-Brot, Peanut-Brotaufstrich oder
Siroup mit etwas Butter, etwas Käse, 1 Tagesfrucht-Teil von einer Papaye, Mango, Avocado, Pampelmuse, Banane oder auch ein paar Datteln. Und jeweils für mich 1 Tasse Nescafe NES schwarz mit etwas
Zucker, 5 Stück Baguette- oder Homemade-Brot, Konfi (egal welche) mit etwas Butter, etwas Käse, meistens noch 1 Yoghourt mit etwas Birchermüsli drin und auch für mich etwas Tagesfrüchte. Wobei
die Baguettes, Käse, Butter und der Brotaufstrich in unserer Eigenbau-100Ltr.-Kühlbox auf 0° frisch gehalten werden. Okay, bei dieser Kühlbox ist eigentlich für uns noch wichtiger, dass wir zum
Trinken stets auf kühles Wasser zugreifen können - ähm, was war da noch, oh ja, natürlich das allerwichtigste ist natürlich, dass der Skipper jeweils abends auf sein wohlverdientes kaltes
Hinano-Bierchen zurück greifen kann! - Schmunzel, schmunzel! Übrigens schaltet sich die Kühlbox im 24Stdn,-Betrieb so alle 10Min. wieder ein um die über einen Thermostaten vorgegebene
Box-Innentemperatur von um die 0° über ein Danfos-Kühlgerät zu halten - leider ist dabei diese Kühlbox unser grösster Stromfresser! Aber Sanda und ich sind uns einig, dass wir nie auf eine
Kühlbox verzichten würden! Aber auf der anderen Seite müssen wir halt akzeptieren, dass wir bei mal weniger Sonne oder Wind, leider unsere Batterie-Bänke, so über fünf Stunden lang, mittels
Generator oder Bootsmotor entsprechend nachzuladen haben. Wenn uns dann aber jeweils auf längeren Etappen Frischprodukte, wie zB Früchten, Käse oder Butter ausgehen greifen wir natürlich auch auf
Produkte zurück, die wir in Büchsen oder Kartons in der Bilge über Monate lagern können.
Weiterhin leben wir am 9. Julie unseren Schnorchel-Spass am Fakarava-Südpasss und entscheiden uns dann heute Abend noch die GRIB-Daten
genauer anzusehen, denn wir möchte nun doch bald mal Papeete ansteuern. Um 0930 Führt uns ein weiterrn Schnorchel-Gang mit Jürg an Bord des Dingis zum Südpass-Eingang und wir liessen uns
wieder den Korallen entlang durch die vielen Fische in die Lagune zurück treiben. Um 1130 suchte ich mit Jürg das Restaurant auf, während dem Sandra noch eine weitere Schnorchelrunde unternahm.
Um 1300 kehrten wir zurück zu unseren Booten, wobei uns gleich anschliessend auffrischender Wind zwei Squalls und einigem Regen beschenkte. Und da der Weather forecast uns bereits gestern
mitteilte, dass es hier in den kommenden Tagen mit etwas über 20Kn blasen sollte, gingen gleich fünf Yachten Anker auf um sich in die vermutlich nach deren Meinung ruhigeren Hirifa Bay zu
verschieben. Auf abends 1730 waren wir mit Jürg bei Sebasian zu einem z’Nacht auf seiner Frida eingeladen. Sandra brachte für die beiden noch einen USB-Stick mit, für auch sie weitere
informativen FP-Infos mit dem Tuamotus-Tiden-Berechner sowie ein paar Movies. Vor dem Essen schauten wir uns zusammen noch die aktuellen GRIB-Wetterdaten an und vereinbarten, dass wir morgen
Mittag zusammen den Südpass verlassen wollen um nach Tahiti runter zu segeln. Die GRIB-Infos zeigten uns für die kommenden paar Tagen so stetige 15-20Kn-Winde aus SW an, was für unsere 20t
schwere KYORY gerade so richtig zu segeln ist. Auch wenn sich die beiden um einige Tonnen leichteren Melanie und Frida sich das nicht antun müssten, wollen sie mit uns
losziehen. Da der Wind nun diesen Abend stets mit gegen 20Kn bläst, entscheiden wir uns bereits gegen 2000 während einem trockenen „Wetterfenster“ zu unseren Booten zurück-zukehren.