Nach meinem Wake-up um 0630 des 10. September bekam ich gerade mit, dass die zwei
unweit von uns liegenden Catamarane Anker auf gingen und die Bucht verliessen. Nun hätten unsere Schweizer Freunde der Coral Trekker, die uns von Bora Bora
herkommend ihre Ankunft auf etwa heute Mittag anvisierten gar einen Ankerplatz neben uns. Sandra wird sie dann etwas später auch per SMS auf diese Ankermöglichkeit aufmerksam machen. Und wir
entfernten dann nach einem reichhaltigen KYORY-z’Morge, in unserem Salon die Bodenbretter über dem Motor, damit ich mich an den Einbau des
Dynawatt-Alternators machen konnten. Aber Vorerst nahm ich mir zusätzlich etwas Zeit und reinigte den vorderen Motorenbereich vom jeweils hier anfallenden schwarzen Gummistaub der beiden Keilriemen.
Dann setzte ich die von Patrick organisierte Regler/Kohlebürsten-Einheit in den Alternator ein und bald war dieser Dynawatt-Kraftprotz wieder am Motor festgeschraubt. Und so konnte Sandra etwas nach
1200 unseren Diesel starten und ich schaltete gleich über die Steuereinheit die Dynawatt-Anlage dazu. Dann der umgehende Blick von uns beiden auf das kleine Dynawatt-Überwachungstableau wo zu unserer
grossen Freude nur ein Lämpchen - und das erst noch in grün - aufleuchtete. Da fiel mir wirklich ein Stein vom Herzen und mit grosser Freude katschten wir ab und ich gönnte mir etwas verdreckt und
verschwitzt eine belebende Dusche! Da wir nicht so hungrig waren, entschieden wir aufgrund unseres bereits auf 1700 mit unserem Seglerfreund Alex vereinbarten z’Nacht auf einen Lunch zu verzichten.
Zu diesem Zeitpunkt fuhr dann die Schweizer Coral Trekker-Crew, inzwischen hatte sie Sandra mittels einem SMS über einen freien Ankerplatz neben uns
informiert, in unser Ankergebiet ein und warfen ihren Anker wirklich gleich hinter uns in die See. Nach einem kurzen „Hello again“ suchten sie den Carrefour auf und wir tuckerten zur Casa Bianca um uns von Kurt&Brigitte zu verabschieden. Die beiden werden nun morgen in die Societies aufbrechen und nach ihrer Rückkehr werden sie gegen Mitte
Oktober von Papeete aus in die Schweiz zurück fliegen. Dabei haben sie sich nun definitiv entschieden ihre 42ft-Fontaine Pajot-Venezia zu 165‘000 CHF zu verkaufen. Für Interessenten mehr dazu unter
www.casa-bianca.ch Anschliessend überbrachten wir noch an den hier mit seiner Frau Noelle auf ihrer Fahrtenyacht
Utopie lebenden Bootselektriker Patrick unser Dankeschön für seine Unterstützung bei der Behebung unserer diversen Elektrik-Problemen. Dies mit der doch auch für ihn erfreulichen Nachricht,
dass unsere Dynawatt-Anlage wieder problemfrei 230V-Strom produziert! Begleitend bekam er von uns noch die Restzahlung für seine in Zusammenhang mit der Boots-Elektrik auf der KYORY erbrachten Dienste. Auf der Rückfahrt zu unserem Hausboot befüllten wir bei einem kurzen Boxenstopp am Dingi-Pier einmal mehr unsere Kanister mit
Süsswasser. Während ich nach unserer Ankunft umgehend dieses Wasser in die Wassertanks um leerte bereitete Sandra in der Pantry die Hauptmahlzeit des auf 1700 mit unserem Seglerfreund Alex
vereinbartem z’Nacht zu. Sandras Menu beinhaltet heute die von ihr in Specktranchen eingewickelte und gut gewürzten Poulet-Brüstchen à la Mexican hot style an einer Rahmsauce, die sie um 1600 in
den vorgeheizten Ofen schob. Etwas später stellte ich dann noch einen Mix-Salad zusammen und bald traf Alex bei uns ein. Zusammen verbrachten wir einen vergnüglichen Abend und unterhielten uns
dabei über die einten und anderen Behördenschrecke die uns von zuhause aus schon manchmal das Leben es betzeli erschweren. Auch konnten wir aus seinen interessanten Erzählungen, er hatte schon
vor Jahren ein erstes Mal per Yacht die Welt umrundet, uns noch unbekannte Segelrouten kennen lernen sowie von seinem Wissen beim setzen welcher Segel bei Leichtwind noch einiges lernen. Und um
2200 kehrte er wieder auf seine Gemeos zurück und er offerierte uns in den nächsten Tagen mal aufzuzeigen wie leicht er als Einhandsegler sein
180qm-Spisegel ohne Baum setze und jeweils auch problemlos wieder in den Bergeschlauch runter hole. Diesem Angebot werden wir dann gerne mal nachkommen.
Am 11. September fuhren wir mit dem Bus nach Papeete, da wir nochmals unsere Optikerin Marail aufsuchen mussten. Und um 1200 suchten wir wie vereinbart unsere Seglerfreunde Dave&Kim auf ihrer
Maluhia in der City Marina auf. Zum Lunch brachten wir drei Pizzas mit und so konnten wir vor ihrem Abflug in die USA vom kommenden Freitag mit den
beiden noch ein wenig quatschen. Nach ihren Besuchen bei Freunden und Familie in LA, Las Vegas und Miami werden die beiden am 10.10. wieder nach Tahiti zurück kehren, um dann eventuell im
Dezember mit uns und weiteren zwei oder drei befreundeten Yacht-Crews gemeinsam die Gambier Islands aufzusuchen! Gegen 1430 kehrten Sandra und ich mit dem Bus wieder in die Marina Taina zurück
und loggten uns im Pink Coconut noch ins Internet ein. Bald fuhren wir mit dem Dingi wieder zur KYORY zurück und Sandra stellte sich auf der
Badeplattform noch unter unsere Aussen-Dusche. Gegen 1800 tuckerten wir zu unseren Nachbarn der Schweizer Familie mit Robi, Sumi und Jina auf ihrem Coral
Trekker Katamaran hinüber. Sie verwöhnten uns mit einem gemeinsam gekochtem und bestens gelungenen Schweizer z’Nacht, bestehend aus Bratwürsten und Servelat mit Härdöpfustock und Salat! Auch
der Original Schweizer Thomy-Senf fehlte nicht! Bis gegen 2200 diskutierten wir über diverse Themen wobei wir Männer Robi und ich ua von der weiblichen Crew-Mehrheit am Cockpittisch „angehalten“
wurden, doch zukünftig bei sich abzeichnenden Regenschauern vermehrt darauf zu achten, etwaige offene Luken umgehend zu schliessen! Am 12. September nahm ich mir nach unserem z’Morge endlich mal
den im Innern zerrissenen wasserdichten Musto-Rucksack vor. Ich verklebte die abgerissenen Seitentaschen mit dem speziellen Bardahl-Kleber und hoffe, dass dieser 350 CHF-Teure Rucksack noch
einige Jahre seinen Dienst tut. Den Nachmittag verbrachten wir einmal mehr im Carrefour-Restaurant Cote Jardin um wichtige Mailpost zu erledigen. Dabei erhielten wir von Gondrand endlich die
erfreuliche Mail, dass unsere zwei Pakete mit der Genua-Rollanlage morgen Freitag durch den Zoll an sie ausgeliefert werde. Somit könnten wir also diesen Rollanlagetausch etwa am kommenden
Mittwoch mit Unterstützung von zwei Seglerkollegen angehen. Auf der Rückfahrt zur KYORY machten wir noch
einen Stopp bei der zu unserer Überraschung in unmittelbarer Nähe vor Anker gegangenen Casa Bianca. Leider musste uns Kurt mitteilen, dass mit seinem
BB-Yanmar-Diesel doch noch nicht alles Okay ist, denn auf der gestrigen Fahrt nach Moorea musste er 3x den Keilriemen ersetzen. Er wird nun morgen Früh nochmals mit dem Motoren-Mech Adrian bei
diesem Motoren-Problem über die Bücher gehen. Seiner Brigitte konnten wir immerhin noch eine kleine Freude bereiten, da ihr Sandra gleich nachher noch schnell etwas Hefe vorbeibringt damit das
gewünschte Brot sich dann wirklich auch „entfalten“ kann! Dann hatten wir uns auf den 13. September vorgenommen, dies aufgrund der angesagten Wetter-Prognose mit wenig Wind und Swell, den
Abgas-Borddurchlass auszutauschen. Während unserem z’Morge schaute noch Kurt bei uns vorbei um über seine Motor-Rep zu berichten. Das Problem liegt vermutlich wieder mal an einer kleinen Sache,
denn er hat nun die beiden etwas Rost angelegten Pullis zu kratzen - dazu gab ich ihm meine Drahtbürste mit - und schmirgeln sowie dann den Keilriemen etwas mehr unter Spannung zu setzen. Nun
fährt er noch schnell nach Papeete rein um sich wieder ein paar Reserve-Keilriemen zu besorgen. Und ich startete gleich anschliessend unseren Honda-Generator um über die nächsten Stunden unsere
Batterien nach zu laden. Leider passierte mir bei Starten wie schon vor gut einem Jahr was blödes, denn das Starter-Zugseil riss. Na gut, dann haben wir also auch am Nachmittag noch was zu tun!
So verzog ich mich gegen 0930 unter unser Cockpit und kroch BB-seitig auf das Bootsende zu, um mal als erstes die beiden Schlauchbriden des mit dem Abgasschlauch verbunden 13cm langen defekten
Borddurchlasses zu entfernen. Dann löste ich die sechs Muttern der von aussen durch einen Festhaltering gesteckten Schrauben. Wobei Sandra vom Dingi aus versuchte an der Aussenbordwand mit dem
Schraubenzieher die entsprechende Schraube festzuhalten. Leider kam dann wieder uns störenden Swell auf und wir mussten unsere Arbeit unterbrechen, da Sandra im tanzenden Dingi kapitulieren
musste. So widmeten wir uns nach einem kurzen Lunch und Nickerchen dem Austausch des Starter-Zugseils beim Generator. Was nicht einfach so auf die Schnelle passiert, da va einige der lösenden
Schrauben infolge der stetigen salzhaltigen Luft immer etwas angerostet und nicht so leicht zu lösen sind. Aber gegen Abend hatten wir zwei auch diese Reparatur, mit dem Einziehen einer etwas
stärkeren Leine, erledigt und setzten uns bald bei immer noch etwas bockiger See zum Lunch ins Cockpit. Über VHF informierte uns noch Kurt, dass nun sein Yanmar-Diesel einen 2stündigen Testlauf
bestanden habe und darüber freuten wir uns mit ihm und seiner Brigitte. Gegen 1900 tuckerte Sandra mit dem Dingi zu Jina auf die Coral Trekker hinüber,
um vielleicht einen Film reinzuziehen oder einfach so unter Frauen zu quatschen. Ich widmete mich dem weiteren Schreiben von Blog-Reiseberichten und zog mich um 2200 in die Koje zurück!
Bereits um 0530 war am 14. September auf der KYORY Tagwache - und wirklich erschien bald mal auch Sandra zum frühmorgendlichen Crew-„Apell“!
- Ha, ha!
Denn über Nacht hatte sich hier in der Anker Bucht die See wieder beruhigt und wir wollten nun endlich unseren neuen Abgas-Borddurchlass einbauen. So zwängte ich mich vor unserem z’Morge wieder
unters Cockpit und Sandra assistierte mir, im Dingi sitzend an der Aussenbordwand platziert, beim Austausch dieses kaputten Abgasteils. Dies gelang uns auch bestens, nur als ich den
90°-Inox-Rohrbogen von diesem Borddurchlass zum Abgasschlauch mit den Schlauchbriden festschrauben wollte, entschied ich mich bei diesem Teil eine Anpassung vorzunehmen. Dieser Rohrbogen soll
zukünftig mit 115° wirklich parallel in den Gummi-Bordurchlass passen, ansonsten dieser bald mal wieder von der Rohrbogen-Kante angeritzt werden könnte. Also konnte ich das Abgassystem beim
Bordurchgang noch nicht zusammen schliessen, da ich diesen Rohrbogen erst am Montag bei dem auch hier auf einem Boot lebenden Inox-Schweisser Jean-Phillipe möchte anpassen lassen. Anschliessend
suchten wir nach einer verdienten Dusche nochmals für ein Nickerchen unsere Koje auf und verzichteten dabei sogar auf unseren Brunch. Anschliessend tauchten Jina und Sandra noch ein paar Meter in
die Tiefe um eventuell noch irgendwo in der Umgebung der KYORY auf unsere vor Tagen verloren gegangen Bettanzüge zu suchen. Dies ohne Erfolg, da die Strömung unsere drei Wäschestücke
schon um einiges weggeschwemmt hat. Am Nachmittag suchte dann Sandra noch mit Jina und ihren Eltern den Carrefour auf, um dort neben dem Einkauf noch eine Weile im Internet zu surven. Derweil ich
am Dingi-Pier noch unsere Süsswasser-Kanister auffüllte und anschliessend im Pink Coconut auch noch ein paar Mails auf die Reise zu Freunden gegen Osten und Westen verschickte.