Im Zusammenhang mit meinem Beitrag über die junge Klima-Aktivistin Greta Thunberg, ging mir der vor Jahren mal gelesene Roman „Welt in Angst“ von
Michael Crichton durch den Kopf. Denn diese spannende Handlung spielt sich auch im Klima- und Umweltschutz-Bereich ab und verbindet einige interessante Berührungspunkte mit Greta’s Aktivitäten
über die Jahre 2018/19!
Dieser im 2004 von Michael Crichton geschriebenen Thriller „Welt in Angst“ könnte heute - gerade im Zusammenhang mit der Klima-Diskussion - nicht aktueller
sein. Ich kann meinen Blog-Leserinnen und Lesern diesen spannenden Roman, der auf eindrückliche Weise Klima- und Umweltschutz-Themen aufgreift wirklich nur empfehlen.
Crichton wollte schon damals mit diesem Buch belegen, dass auch in der Wirklichkeit eine Allianz von Politikern, Grosskonzern-Verantwortlichen, Juristen,
gleichgeschalteten Medien sowie auch professionellen Umweltschützern die Angst der Menschen bewusst schüre. Das Bedrohliche daran sei vor allem, dass die Beseitigung der tatsächlichen Probleme -
wie das der Armut in der Dritten Welt - leider auch von Umweltschützern eher behindert werde, kritisierte der Autor. Nicht nur die viel diskutierte Erderwärmung sei bedrohlich, sondern auch die
Wirtschafts-Feindlichkeit der Ökologen!
LA: „Ergänzend finde ich vor allem sein auf gegen 25 Buchseiten ausführlich und ehrlich erfasste Nachwort mit seiner persönlichen Meinung - die sich auch mit
vielen meiner Überzeugungen abdeckt - zu den von ihm vorher über drei Jahre gründlich recherchierten Klima- und Umweltschutz-Themen.“
Bei den von ihm vorgenommenen Recherchen und beim Lesen dieser langen Texte hat Michael Crichton eine Vielzahl von Informationen
verarbeitet und etliche Sichtweisen genauer analysiert. Deshalb ist sein Klima-Thriller durchsetzt mit vielen Verweisen auf Analysen internationaler Organisationen und Institute sowie Zitaten
renommierter Wissenschaftler, auf die er speziell im Buch-Anhang eingeht.
Michael Crichton kam dabei zu bemerkenswerten und bedeutsamen Erkennt-nissen, von denen ich nachfolgend die wichtigsten festhalte:
- Grundsätzlich wissen wir immer noch erstaunlich wenig über die verschie-
denen Aspekte unserer Umwelt, von ihren frühesten Anfängen bis zu ihrem
jetzigen Zustand. Auch die Frage, wie sie bewahrt und geschützt werden
kann, ist noch nicht beantwortet. In sämtlichen Diskussionen überschätzen
alle beteiligten Parteien das Ausmass und die Zuverlässigkeit des vorhan-
denen Wissens.
- Der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre steigt, und wahrscheinlich sind
menschliche Aktivitäten der Grund dafür.
- Aber niemand weiss, inwieweit der derzeitige Erwärmungstrend zusätzlich
von Menschen verursacht ist.
- Dabei weiss aber auch niemand, inwieweit der derzeitige Erwärmungstrend
ein möglicherweise natürliches Phänomen ist.
- Und niemand weiss, wie stark die Erwärmung im kommenden Jahrhundert
sein wird.
- Denn alle von den Wissenschaftlern und Forschern eingesetzten Computer-
modelle variieren um "durchschnittlich 400%", was praktisch der Beweis dafür
ist, dass es eben niemand weiss! Dabei entnehmen wir dann solchen
Schätzungen - und es sind halt schlussendlich einfach nur Schätzungen - wie
hoch zB der Anstieg in °C und der allgemeine Zustand der Welt in hundert
Jahren sein wird. Wir müssen einfach noch akzeptieren, dass wir die Zukunft
genau so wenig „berechnen“ können, wie wir sie auch nicht „vorhersagen“
können. Wir können eben nur schätzen und dabei ist auch eine empirische
Schätzung eben nur eine Schätzung - nicht mehr und nicht weniger!
- Aber eines ist klar, es gibt viele Gründe, warum wir von fossilen Brennstoffen
wegkommen sollten, und genau das müssen wir im Laufe der kommenden
Jahrzehnte tun. Dabei ist Aufklärung der Öffentlichkeit das Gebot der Stunde!
- Und es ist halt schon traurig: Denn mit der Erhaltung der wissenschaftlichen
Vorteile des Westens präsentieren wir der Dritten Welt unseren modernen
Imperialismus: „Uns geht es gut, und wir wollen nicht, dass es euch auch gut
geht, weil ihr dann die Umwelt zu sehr verschmutzt!“
- Umweltschutzbewegungen müssen sich unbedingt wandeln, dies mit neuen
Zielen und angepassten Organisationsstrukturen. Es braucht heute einfach
mehr Menschen die vor Ort draussen in der Natur arbeiten und weniger
Menschen die in Büroarbeitsplätzen hinter Computerbildschirmen sitzen.
Auch benötigen wir mehr Wissenschaftler und Forscher - dafür aber eindeutig
weniger Anwälte!
- Wir brauchen unbedingt eine unabhängige, anonyme Förderung von
Forschungsprojekten, auf deren Grundlage vernünftige politische Mass-
nahmen getroffen werden können.
Die heutigen Wissenschaftler wissen nur allzu gut, für wen sie arbeiten! Denn diejenigen, die die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen - sei es ein
Pharmakonzern, eine staatliche Behörde oder eine Umweltorganisation -
haben immer eine bestimmte Vorstellung von den Ergebnissen. Somit ist
Forschungsförderung fast nie ergebnisoffen oder unvoreingenommen.
Dabei wissen natürlich die Wissenschaftler, dass eine weitere finanzielle
Förderung davon abhängt, dass sie dann auch die Resultate liefern, die vom
Geldgeber gewünscht werden. Dabei sind die „Studien“ der Industrie wie die staatlichen „Studien“ ähnlich voreingenommen, je nachdem, wer gerade an der Spitze der Regierung oder der Firma vorsteht. Aber leider können genauso gut auch „Studien“
von Umweltorganisationen eben befangen sein und auch die sind somit mit entsprechender Vorsicht zu geniessen.
LA: Abschliessend kommt Michael Crichton in der für mich wichtigsten
Erkenntnis aus seinem ausführlichen Buch-Nachwort zur Umschreibung,
„Warum eine politisierte Wissenschaft - vor allem auch in der heutigen Zeit -
sehr, sehr gefährlich ist!“ Gerade aufgrund dieser wirklich aufrüttelnden und mahnenden Aussage finde ich diesen Teil seines Nachwortes unbedingt für uns alle
lesenswert - damit wir DIE unmenschliche Tragödie des frühen vergangenen Jahrhunderts auch wirklich NIE vergessen werden!:
- Dabei erinnert uns Michael Crichton in diesem Zusammenhang an die grauen-
hafte Geschichte der Eugenik, die vor einem Jahrhundert allgemeine Anerken-
nung fand! Und im Nachhinein erstaunt dabei vor allem, dass damals über-
haupt nur wenige Menschen Bedenken anmeldeten!
Heute wissen wir, dass diese menschenverachtende Theorie in Wirklichkeit
auf pseudowissenschaftlichen Annahmen beruhte. Die Krise, der Lösung die
sie anstiess, gab es gar nicht. Und die unmenschlichen Massnahmen, die im
Namen dieser Theorie ergriffen wurden, waren ebenso moralisch und
juristisch falsch und verwerflich - und führten letztlich unter Hitler zum Tode
von Millionen von Menschen!
- Diese Geschichte der Eugenik ist so grauenhaft - und für diejenigen, die sich
darin verwickeln liessen, so beschämend -, dass sie heute nach 80 Jahren
kaum noch diskutiert wird! Aber jedem mündigen Bürger sollte dieses
damalige Geschehen bekannt sein - damit sich ihre Schrecken nicht
wiederholen!
- Die gruslige Eugenik-Theorie besagte nämlich: "Dass eine Krise der
Erbmasse,
also des Genpools, zum Niedergang der menschlichen Rasse führen würde.
Dabei konnte noch vor hundert Jahren übrigens niemand wissen, was ein
Gen wirklich ist!"
Dabei wurde die Behauptung aufgestellt, dass sich die besten Menschen nicht
so schnell fortpflanzen würden, wie die der Minderwertigen! Das waren
damals die „Ausländer“, „Einwanderer“, „Juden“, die „Behinderten“, die
„Geistesschwachen“ und die „Entarteten“! So wurde mit „vereinten“ Kräften
versucht, diesen „gefährlichen menschlichen Schädlingen“ ein Ende zu setzen.
Es ging dann darum, diese „geistesschwachen Individuen“ zu identifizieren.
Dabei herrschte damals Einverständnis darüber, dass vor allem Juden im
Allgemeinen geistesschwach waren, ebenso wie viele Schwarze und
Ausländer - um sie dann durch Isolation in den Heimen oder Sterilisation an
der Fortpflanzung zu hindern, bevor dann noch das grausamere und raurigere
Kapitel des Holocaust unter dem Hitler-Regime begann!
- Nach dem Zweiten Weltkrieg war verständlicherweise keiner mehr Eugeniker,
und keiner wollte es je gewesen sein! In Biografien der Berühmten und
Mächtigen wurde nicht näher darauf eingegangen oder es blieb unerwähnt,
dass sie sich für diese grauenvolle Philosophie begeistert hatten!
Kommen wir nun aber zurück ins heutige Jahrtausend:
- Haben wir also in der heutigen Zeit stets ein Auge darauf, dass die Inhalte
dieser Theorie - auch in anderer Form - nie, nie wieder verbreitet wird und
Anhänger findet! Mit dem Einbezug der Eugenik-Geschichte soll sich vor allem
auch jeder Wissenschaftler darüber im Klaren sein und darüber wachen, dass
keine Aspekte dieser Theorie mehr zu Schulungszwecken herangezogen
werden.
- Auch die noch etwas weiter zurückweichende Geschichte des menschlichen
Glaubens sollte uns allen als Mahnung dienen! Wir haben Tausende unserer
Mitmenschen umgebracht, weil gewisse „Sekten“ uns glauben machen
wollten, dass sie einen Pakt mit dem Teufel unterzeichnet hatten und Hexen
geworden waren! Und noch immer werden, auch in der heutigen Zeit, über
tausend Menschen pro Jahr wegen Hexerei umgebracht. Wir Menschen
müssen uns nun endlich die von Dämonen beherrschte Welt unserer
Vergangenheit hinter uns lassen. Und diese Hoffnung vertreten wir
alle zusammen mit der Wissenschaft!
- Wobei wir vor allem auch über die vergangenen Jahrzehnte gelernt haben,
dass wenn die Suche nach Wahrheit mit dem Eintreten für politische
Interessen verwechselt wird, sich das Streben nach Erkenntnis auf das
Streben nach Macht reduziert! Das ist nämlich die grosse Gefahr, der wir
gerade in diesen Jahren gegenüberstehen. Und dabei ist die Verflechtung von
Wissenschaft und Politik eine schlimme Kombination mit der Möglichkeit,
dass sich daraus eine schlimme Geschichte entwickeln kann. Und solche
Geschichten dürfen wir nicht vergessen, und wir müssen uns versichern, dass
das, was der Welt als Erkenntnis präsentiert wird, tatsächlich auch objektiv
und ehrlich ist!
10. Januar 2020
Franz X. Lang / SY KYORY / Switzerland